Die Kohlenhydratmenge, die zur reinen Aufrechterhaltung des Stoffwechsels benötigt wird, ist lächerlich gering. Das als Rechtfertigung für Zuckergels uns -riegel zu benutzen, ist wirklich süß.
Ihr redet von Intensitäten - aber ich dachte, es geht hier um die Langdistanz? Wenn wir jetzt von einem 800-Meter-Läufer reden würden, gut, da sähe die Sache anders aus. Aber selbst die Profis werden sich auf einer Langdistanz den geringsten Teil der Zeit im anaeroben Bereich fortbewegen. Und die Schwelle kann und muss man durch Training in andere Geschwindigkeitsbereiche verschieben - das muss ich doch wohl hier nicht sagen. Ein Bekannter (> 50 Jahre) von mir, Hobbyläufer und dauerhaft in Ketose, rennt sein Marathontempo (Zeit um die 3 h) mit 98% Fettverbrennung (gemessen!). Ketogen ernährt er sich erst seit einigen Monaten vor dem letzten Marathon, bei dem er neue PB gelaufen ist. Ein Freund von ihm, Ultrläufer, hat bei einem 24-h-Lauf den 2. Platz gemacht, mit neuer PB - Ernährung dabei: nur Butterbrühe (also Mineralien und Fett).
Klar, Einzelbeispiele, werdet ihr sagen, und keine Profis. Aber erstens gehe ich davon aus, dass der TE selbst kein Profi ist und zweitens haben die Profis eben die Weisheit nicht immer mit Löffeln gefressen. Ich kann mich doch nicht hinstellen und sagen, dass kann nicht gut sein, weil es die Profis nicht machen...und wenn sie es machen würden?
Ich kann mir nur für mich persönlich überlegen, was mich am meisten voranbringt. Und da schaue ich mir die Physiologie an, lese gute Bücher darüber und, am allerwichtigsten, ich probiere es aus. Alles andere ist nur Schall und Rauch - wenn es funktioniert, dann ist alles klar.
Nein, ich erwarte nicht, dass jemand die Bücher kauft, der kein wirkliches Interesse daran hat und ohnehin bei seinem Standpunkt bleiben möchte. Empfehlen möchte ich sie trotzdem - man sollte sich zumindest informieren, bevor man etwas derart in Frage stellt.
Wem die Investition von wenigen Euro (waren es 7 oder 8 für das zweite Buch?) zu groß ist, kann sich mit entsprechendem Zugang auch auf Pubmed informieren - denn die Autoren sind renommierte Forscher auf diesem Gebiet.
Und nein, man muss nicht auf jeden neuen Zug aufspringen - aber auf wirklich veralteten Aussagen ("Fett verbrennt im Feuer der Kohlenhydrate") zu beharren, bringt einen eben oft auch nicht weiter.
Was glaubt ihr eigentlich, wie die Jäger früher überlebt haben? Wenn sie gejagt haben, waren die Kohlenhydratspeicher in der Regel leer. Und? Wie konnten die dann bloß den Viechern hinterher rennen, wenn doch das "Feuer" zur Fettverbrennung gefehlt hat?
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