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Alt 26.11.2013, 20:31   #4
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.490
Manche scheinen davon auszugehen, dass in Frage 2 nach denjenigen Substanzen gefragt wird, die in Frage 1 nicht gemeint sind. Entscheidete man sich in der einen Frage für "Ja", dann ergäbe sich für Frage 2 zwangsläufig "nein". Diese Abhängigkeit der beiden Fragen voneinander ist aber tatsächlich nicht gegeben. Beispiel:

1. Bist Du ein Mann?
2. Bist Du eine Frau?

Diese Fragen sind tatsächlich voneinander abhängig, denn eines der beiden Geschlechter muss zutreffen. Nachfolgend sieht das anders aus:

3. Isst Du viel Fleisch?
4. Isst Du viel Gemüse?

Diese beiden Fragen sind voneinander unabhängig, denn man sie beide mit Ja oder Nein beantworten. Die vorliegende Dopingfrage ist vom zweiten Typ. Dass zunächst nach "legalen" Substanzen gefragt wird bedeutet nicht automatisch, dass es danach ausschließlich um illegale Substanzen geht.

Wäre dies beabsichtigt gewesen, hätte man einfach direkt nach illegalen Substanzen fragen müssen, ebenso wie man direkt nach legalen Substanzen gefragt hat. Das Argument von Prof. Simon, für die Frage nach illegalen Substanzen müsse der Sportler den gesamten WADA-Code kennen, überzeugt mich nicht, denn das muss der Proband auch bei der Frage nach den legalen Substanzen wissen: Um zu entscheiden, ob eine Substanz legal ist, muss man die Regeln kennen, welche die Unterscheidung zwischen legal und illegal trifft.

Bereits die erste Dopingfrage lässt sich kaum beantworten. Sie fragt nach Substanzen, die "legal or free" sind. Nehmen wir als Beispiel ein beliebiges verschreibungspflichtiges Medikament. Ist es "free"? Nein, es ist verschreibungspflichtig. Ist es "legal"? Kommt darauf an. Es fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, also ist es im Unterschied zu Kokain legal. Dann lautet die Antwort auf die Frage Ja, denn es ist zwar nicht free, aber legal.

Möglicherweise ist aber nicht dieses Gesetz gemeint, sondern der WADA-Code, denn der Sportler angeblich nicht kennt? Nach dessen Regeln wäre Kokain legal, aber das Medikament eventuell nicht. Dann müsste die Antwort Nein lauten: Nicht free und nicht legal.

Das bedeutet: Die zweite Dopingfrage wird keineswegs klarer, nur weil ihr die erste Dopingfrage vorangestellt ist. Bereits die erste Frage ist verwirrend und hat mir der zweiten nichts zu tun.

Wie soll man aus diesen Fragen ein vernünftiges Ergebnis ableiten können?

Grüße,
Arne
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