Zitat:
Zitat von Eber
Hier mein länglicher individueller statistisch völlig unmaßgeblicher Einzelfall zur Umfrage beim IM Frankfurt der es vielleicht doch Wert ist hier etwas von eurer Zeit zu stehlen und den Nutzen der Fragetechnik anzuzweifeln:
Ich habe beim IM Frankfurt auch so einen Umfragebogen in die Hand bekommen und nein, ich habe ihn Niemandem aus der Hand gerissen und sah auch Niemanden so was machen.
Aber das sei nur nebenbei erwähnt.
Ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Inhalt aber sinngemäß habe ich auf die Frage, ob ich gedopt habe, mit "Nein" geantwortet und dabei gleichzeitig die Frage, ob nicht mein Name (hier einfach "Eber") doch mit "E" beginnt, falsch beantwortet bzw. gelogen.
Wie gesagt, die genauen Fragen hab ich vergessen, ich weiß nur dass im typischen Anmeldechaos mir das viel zu kompliziert war und ich wollte auf jeden Fall "Nein, ich dope nicht" antworten und hab den Rest sicherheitshalber ignoriert.
Vielleicht bin ich zu dämlich unter Stress zu denken,
sicher sogar, vielleicht ist aber auch allein der Gedanke <<der Frager sieht mich mit "Ja" antworten und weiß nun, "ich dope , wenn ich nicht E..." heiße>> einfach zu abschreckend!
Im Ergebnis ein falsch ausgefüllter Bogen.
Damit habe ich das Ergebnis verfälscht und zwar in eine bestimmte Richtung nämlich in Richtung "weniger Doper" da nämlich in der Auswertung von meinem "Ja" ausgegangen wird und dieses fehlt und an dessen Stelle ein Doper mit "Ja" nicht mitgezählt wird.
Es wird sicher noch andere Einzelfälle geben die zu einer falschen Beantwortung geführt haben.
Die Frage die sich mir nun stellt:
Mittelt sich das raus ?
Keine Ahnung, ich kann es nicht sicher sagen.
Aber damit ist doch die ganze Methode keine Verbesserung gegenüber der einfachsten Methode (also der ohne zufällige Beifrage), wenn sie auf die Herausmittelung der "Lügen" beruht ?
Ich fürchte also wenn diese Randomized-Response-Technik auf der wahrheitsgemäßen Beantwortung basiert, dann funktioniert sie halt doch nicht
jedenfalls nicht in jedem Einzelfall. 
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Ich denke, Du hast hier etwas sehr Wichtiges und Aufschlussreiches geschildert. Mit Sicherheit ist Dein (Fehl-)Verhalten auch kein Einzelfall sondern absolut naheliegend und wird damit zum großen Problem.
Viele werden sich gedacht haben: Hier geht's doch eigentlich um Doping, warum soll ich dann irgendwelche sinnlosen Zufallsfragen beantworten, wenn ich doch gar kein Problem damit habe, ehrlich zu sagen, dass ich nicht dope.
Vielleicht hast Du (und haben andere) damit sogar gedacht, den Umfragern einen Gefallen zu tun, wenn weniger Zufall und mehr klare Aussagen in den Ergebnissen stecken.
Das Gegenteil ist aber der Fall. Hält man sich nicht an die Regeln, funktioniert dieses Umfragesystem nicht.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird zumindest versucht, solche Manipulationen zu erkennen. Wenn es z.B. ingesamt 10 verschiedene Dopingfragen gab, die Du alle konsequent mit nein beantwortet hast statt irgendwelchen Zufallsregeln zu folgen, dann wird das höchstwahrscheinlich als Fusch erkannt, und Dein Bogen fliegt aus der Auswertung raus.
Das Ergebnis wäre dann das Gegenteil von dem, was Du dachtest.
Du hättest also nicht die Nicht-Doper-Seite verstärkt sondern geschwächt.
Es ist aber keineswegs klar, wie stark und in welche Richtung die Verfälschung insgesamt war ...
Eine Grundvoraussetzung wäre eigentlich, dass die Befragten genau über diese spezielle Technik und die Wichtigkeit der Regeleinhaltung aufgeklärt werden. Daran scheint es schon mal gemangelt zu haben.
Es wird wohl nicht viele interessieren, aber einen weiteren Einblick in die Komplexität dieser Befragungstechnik und ihrer Varianten bietet auch diese Dissertation:
http://docserv.uni-duesseldorf.de/se...czuk_PDF-a.pdf