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...es sind die Bilder, die uns diesen Anschlag besonders Nahe gehen lassen. Eine Nachricht ohne Bilder ist am Ende nur eine Nachricht aus einer Flut von täglichen Schreckensmeldungen. Die Ziellinie des Boston Marathon mit vielen professionellen Medienvertreten und unzähligen privaten Kameras und Handys hatte den Tätern einen idealen Rahmen für ihre perfide Inszenierung gegeben. Die Wirkung jedenfalls haben sie erzielt.
Ich hatte gestern Abend zufälligerweise unmittelbar als die ersten Bilder kamen auf einen der internationalen Nachrichtensender gezappt. In der Hektik der ersten Minuten ging dann ja wirklich noch alles ungefiltert über den Sender. Und da haben die einige Sekunden lang einen offensichtlich durchtrainierten, ich schätze etwa 40-50jährigen Mann frontal ins Bild genommen, dessen Unterschenkel abgerissen waren (jedenfalls sah es so aus). Ich hatte für einen Moment den Eindruck, als schaute er mich durch den Fernseher an. Dieses Bild werde ich wohl lange Zeit nicht mehr los.
Wie auch immer, ich finde man sollte nicht darüber streiten, ob man für westliche Opfer mehr Empathie empfindet. Ich glaube das ohnehin nicht - entweder man hat Mitgefühl oder eben keins. Ich jedenfalls bin ziemlich traurig über das was da passiert ist. Meine Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien.
Klaus
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