gemeinsam zwiften | youtube | forum heute
Ready for raceday.
Triathlon Coaching
Individueller Trainingsplan vom persönlichen Coach
Wissenschaftliches Training
Doppeltes Radtraining: Straße und Rolle mit separaten Programmen
Persönlich: Regelmäßige Video-Termine
Mehr erfahren: Jetzt unverbindlichen Video-Talk buchen!
triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Ohne Lauftraining zu MD und LD?
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 12.04.2013, 00:01   #19
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.916
Viel Radfahren hilft der Laufform, keine Frage. Es ist aus meiner Sicht derzeit ein allgemeiner Trend auf der Langstrecke, dass das Radtraining höher gewichtet wird als das Lauftraining. Motto: Radrennen, gefolgt vom GA1-Jogging zur Ziellinie. Radform ist das A und O.

Allerdings gilt ebenso die Regel, dass ein Langstreckler, der sein Rennen taktisch versemmelt, dies meistens in seiner Paradedisziplin tut. Lese ich den Rennbericht eines starken Radfahrers, springe ich gleich in die letzten Absätze und suche nach Formulierungen wie "plötzlich, aus heiterem Himmel, hatte ich bei Halbmarathon Krämpfe, Durchfall und Magenprobleme, kann’s mir echt nicht erklären, hatte mich super gefühlt".

Ich darf darüber schmunzeln, weil ich bereits selbst mehrfach in diese Falle getappt bin. Michel will ich das nicht unterstellen, ich gebe diese Mechanismen hier nur allgemein zu bedenken:

Eine gute Radform nutzt der Laufform nur dann, wenn man den Radhammer im Rennen NICHT auspackt. Genau das fällt starken Radfahrern erfahrungsgemäß enorm schwer.

Eine mäßige Laufform bedeutet bei Langstrecklern nichts anderes, als dass in dieser Disziplin bei Renntempo der Verbrauch an Kohlehydraten erhöht ist. Also muss man zuvor sparsamer mit dieser begrenzen Ressource umgehen. Das wird durch eine gute Radform möglich, die es gestattet, ein sehr flottes Tempo unter Verwendung vor allem der Slowtwitch-Muskelfasern zu bewältigen. Sie sind in der Lage, Fett zu verbrennen und die Kohlenhydratspeicher zu schonen. Eine gut ausgebildete Muskulatur ist dabei hilfreich.

Radelt man jedoch mit der subjektiv gleichen Belastung wie in den vorangegangenen Rennen, so ist der Gesamtenergieverbrauch und damit aller Wahrscheinlichkeit nach auch der KH-Verbrauch HÖHER als in den bisherigen Rennen. Logischerweise hat man sich damit dann selbst das Grab geschaufelt, dem man auf dem Marathon tapfer entgegen stakst. Wer hinterher Stein und Bein schwört, so gefahren zu sein wie in allen anderen Renne zuvor auch, hat subjektiv sogar recht. Objektiv war das Tempo durch die verbesserte Radform jedoch höher. Die gute Radform wurde zum Bumerang.

Anders gesagt: Kommen zwei gleich schwere Athleten gleichzeitig ins Ziel, hat derjenigen mit der besseren Radzeit mehr Energie verbraucht.

Grüße,
Arne
Klugschnacker ist gerade online   Mit Zitat antworten