Zitat:
Zitat von KalleMalle
Und eine naturwissenschaftliche Erforschung der Existenz Gottes ist völlig sinnlos. Das setzt nämlich voraus, daß die Existenz Gottes mit naturwissenschftlichen Methoden überhaupt nachweisbar ist.
Ist sie aber vermutlich nicht, denn wenn der Nachweis gelänge, dann müsste der GLAUBE aufhören zu existieren, weil er durch WISSEN ersetzt worden ist.
|
Für die Wissenschaft ist es kein Kriterium, ob durch ihre Erkenntnisse ein Glaube aufhört zu existieren. Ganz im Gegenteil, das ist wissenschaftlicher Alltag.
Beispiel: Man ging lange Zeit in der Chemie davon aus, dass organische Verbindungen nur dann aus anorganischen Grundsubstanzen hervorgehen können, wenn eine spezielle "Lebenskraft" innerhalb eines Lebewesens wirksam sei. Bis Friedrich Wöhler 1828 in seinem Reagenzglas das Gegenteil bewies und mit dem Harnstoff die erste organische Substanz synthetisierte.
Gott ist heute gedanklich so konstruiert, dass er sich nicht wissenschaftlich nachweisen lässt. Auch die angeblichen "Gottesbeweise" zahlreicher Kirchengelehrter sind allesamt gescheitert und gelten heute als Lehrbeispiele für pseudowissenschaftliche Nebelkerzen und logischen Unsinn.
Überprüfen lassen sich aber, wie bereits gesagt, bestimmte Eigenschaften, die Gott zugewiesen werden. Zum Beispiel hat die Philosophie gezeigt, dass es eine "Allmacht" grundsätzlich nicht geben kann. Und so weiter.
In der Diskussion mit gläubigen Menschen ist jedoch eher ein anderes Problem von Bedeutung, nämlich die Tatsache, dass es kaum zwei Gläubige gibt, die Gott die gleichen Eigenschaften zuweisen. Gott lässt sich nicht definieren. Die Nichtbeweisbarkeit des Gottesbegriffs liegt vor allem an seiner Inhaltsleere.
Noch eine Anmerkung: Wenn sich eine Hypothese nicht beweisen, aber auch nicht widerlegen lässt, so ist die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit der Hypothesen nicht automatisch 50:50. Konkret bedeutet das: Wenn man die Existenz Gottes nicht beweisen und nicht widerlegen kann, so sind diese beiden Möglichkeiten nicht gleich wahrscheinlich.
Grüße,
Arne