Zitat:
Zitat von MattF
Es wird hier in meinen Augen Dinge nicht korrekt unterschieden.
Es geht beim Einkommen nicht darum ob man Familie hat oder ist oder Single, es geht bei der Frage wieviel Geld jemandn hat letztlich um die Kinder.
Auch das Ehegattensplitting müsste in meinen Augen an die Kinder gekoppelt sein, nicht an die Ehe, die auch ohne Kinder sein kann.
Kinder kosten wirklich viel Geld und meistens muss einer zumindest auf Teile eines Vollzeitgehalts verzichten.
Das geht dann noch, das Armutsrisiko ergibt sich dann meist erst bei der Scheidung.
Alleinerziehende sind in unsere Gesellschaft, durchschnittlich gesehen natürlich, ganz unten. ...
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Eben, genau da liegt der Knackepunkt. Und deshalb ist das Ehegattensplitting Blödsinn (man könnte auch "nicht sachgerecht" schreiben).
Zitat:
Zitat von kullerich
Alleinerziehende sind allein erziehend zu einem sichtbaren Teil aufgrund ihrer persönlichen Lebensentscheidungen. ("Früher" war man fast nur als Witwe/Witwer in dieser Situation, und die "arme Witwe" ist schon immer ein Teil der materiell benachteiligten Schicht gewesen). Das mag nicht politisch korrekt sein, aber so what...
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Na ja, ne Scheidung ist natürlich auch ne ne willentliche Entscheidung. Aber willste deshalb zusammenbleiben? Entscheidend ist doch der Punkt, dass diejenigen, die Kinder großziehen, besser gestellt werden soll(t)en. Abgesehen von dem politischen Ziel steht das nebenbei auch so in Art. 6 Grundgesetz. Wenn dann argumentiert wird, dass da ja auch "Ehe" steht, dann liegt das ja nur daran, dass zur Zeit der Formulierung des GG die Ehe die Vorstufe zur Familie war. Das alleinerziehende bzw. deren Kinder geschützt sein sollten folgt ja auch aus dem Rest des Art. 6, in dem z.B. "Den nichtehelichen Kindern ... durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung und ihre Stellung in der Gesellschaft zu schaffen" sind "wie den ehelichen Kindern". Jedenfalls muß bei den Kindern der Ansatz sein und nicht bei der Ehe.
Ob das dann ein steuerlicher Vorteil ist, der dem Besserverdienenden stärker zu Gute kommt, oder ob da direkt gefödert wird, ist ne weitere politische Entscheidung. Man könnte ja auch nicht durch Freibeträge das zu versteuernde Einkommen senken, sondern nen absoluten Betrag von der Steuerpflicht abziehen. Muß also auch nicht umgekehrt zu ner "Herdprämie" führen.