@Rhing: Ok. Das ist bei dir natürlich optimal, wenn der Vater euch "eingenordet" hat. Das ist es auch was ich im Armstrong Thread geschrieben habe: Profisportler taugen hinten und vorne nicht als Vorbilder für die Jugend. Es taugen Vater und Mutter.
Mein Vater und auch die Mutter waren allsamt gegen Sport. Alles Deppen und zu faul zum Arbeiten war der Duktus. Trotzdem habe ich meinen ersten Triathlon ohne Plan (aber mit Pulsuhr) gemacht und auch die erste OD. Allerdings hatte ich mir vorher das Buch von Hottenrot gekauft und nach dessen Plänen trainiert. Aber nicht lange, weil als 39-jähriger Anfänger hat mir das Hottenrott Programm gleich mal ein paar Überlastungen eingeschenkt. Dann habe ich nach Gefühl weiter gemacht. Erst bei MD und LD habe ich mich stärker mit Trainingsprogrammen auseinander gesetzt. Vom Equipment her habe ich aber immer noch das alte Zeug. Eine uralt Polar RS200 und am Rad nen CS100.
Für die LD habe ich dann einen Freund gebeten, mir die Pläne zu schreiben. Der war B-Profi und recht schnell. In FFM mal 10ter und irgendwo ne PB um die 8:35 +/- ... Der hat mich viel gelehrt und da hat es "Klick" gemacht. Den ganzen Krams rundrum kannte der nicht. Der kannte keinen Friel und seine Bibel, keinen Gordo, kein Total Immersion nix. War ihm egal. Dafür war der halt 15-20km im Schwimmtraining die Woche, hat im Verein auf der Bahn 1 bei den schnellen Schwimmern mitgehauen und wenn die aus dem Wasser stiegen, hat er noch 45 Minuten draufgelegt. Er hat sich Zitat: "Halt regelmäßig im Training eine in die Fresse gehauen". Für seinen letzten IM als Amateur, bevor er mit Triathlon ganz aufhörte, hatte er sich ein WK Rad ausgeliehen (er hatte schon keines mehr) und wurde schnellster Amateur und gesamt 6ter oder so. Auch sein Training war relativ "unmodern" (heute wird es als modern verkauft) und "einfach". Vieles von dem was "schon immer" gemacht wurde - z.B. in der LA. Allerdings war sein Training sehr variabel und nicht gerade watteweich. Anyway...
Aber was denkst Du, woher diese "Gerngläubigkeit" der Anfänger dann kommt, wenn nicht an der Überfrachtung mit Gadgets und Infos und ggf. der mangelnden Fähigkeit überhaupt einzuschätzen was es bedarf?
Frage (auch an mich selbst): Sind es überhaupt nur die Anfänger die jeder Sau nachlaufen, die durch's Dorf getrieben wird? Glaube ich ehrlich gesagt gar nicht.
Wahrscheinlich ist es wie bei Deichkind:
Neu Dinge im Triathlon sind teuer und modern,
sie lenken ab und bringen wenig.
Doch neues Material ist
Leider geil.
