Zitat:
Zitat von HeinB
...
Du erklärst es ja sehr schön am Hb-Wert, als ein sich evolutionär entwickeltes, gesundes Gleichgewicht. Da fallen mir noch zwei Dinge ein: Erstens gibt es doch individuelle Schwankungen, es gibt also keinen natürlichen, fetsen Hb-Wert sondern einen Bereich. Dann könnte ein Anheben an die obere Grenze ja nicht schlimm sein, würde man naiv denken...
|
Für
jeden Laborwert gibt es einen Bereich mit einer natürlichen Ober- und einer natürlichen Untergrenze und jenseits dieser Grenze spricht man dann i.d.R. von einer krankhaften Veränderung, im Fall des ständig erhöhten Hämatokrits bspw. von der sog.
Polyzythämie mit den entsprechenden bereits erwähnten Komplikationen.
Da die Menschen nun mal genetisch verschieden sind, und man einfach akzeptieren muss, dass nicht jeder talentiert genug ist, um Leistungssportler oder gar Weltmeister zu werden, macht es auch keinen Sinn, eine
für alle verbindliche Hämatokrit-Obergrenze festzulegen. Diese Konzept ist ja im Radsport und im Skilanglauf eindrucksvoll gescheitert, nachdem es geradezu dazu verleitet sich an bestimmte Grenzwerte heranzudopen. Der Ansatz mit den Blutpässen, mit denen man über einen
längeren Zeitraum die
individuelle Schwankungsbreite ermittelt und so Manipulationen mit weitaus höherer Treffsicherheit erkennen kann, macht da weitaus mehr Sinn.
Mit herkömmlichem Höhentraining lässt sich der eigene Hämoglobinwert auch nur innerhalb der individuell festgelegten genetischen Schwankungsbreite verändern.
Ob die Nutzung von Hypoxiekammern oder Zelten nicht zu den verbotenen Methoden der Blutmanipulation zu zählen sind und damit verboten werden müssten, wird seit Jahren innerhalb der WADA heiß diskutiert. Es gibt bisher aber noch keine seriösen Studien, dass die Anwendung dieser Methode tatsächlich zu einer der illegalen Epogabe vergleichbaren Leistungsverbesserung führt.