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Alt 14.07.2012, 12:19   #63
qbz
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Benutzerbild von qbz
 
Registriert seit: 24.03.2008
Beiträge: 12.669
Zitat:
Zitat von Gonzo Beitrag anzeigen
Warum geht es uns denn so gut? Das ist das Ergebnis jahrzehntelanger "Fleißarbeit". Und das sollen wir jetzt einfach herschenken, nur weil einige Länder mit Hilfe der Einführung des Euro eine große Party gefeiert haben?

[kleiner Exkurs: vor Einführung des Euro mußten viele Länder deutlich höhere Zinsen zahlen aufgrund Abwertungsrisiko ihrer Währungen, schwächerer Wirtschaftsleistungen usw. Mit dem Euro wurde diesen Ländern über Nacht eine stabile Währung mit teils deutlich niederigerem Zinsniveau gegeben. Die Folge war, daß sich zu den ungewohnt niedrigen Kreditzinsen massiv verschuldet wurde, was aber oft nicht zu sinnvollen Investitionen genutzt wurde, sondern in Konsum geflossen ist, also grob gesagt verpraßt wurde. Ist jetzt ein bißchen platt und plakativ, aber im Grunde ist es mehr oder weniger so gelaufen.]

Und jetzt die Dreistigkeit besitzen, uns als unsolidarisch zu bezeichnen, nur weil wir es wagen, eine ausufernde, endlose, unkontrollierte Hilfe zumindest mal zu überdenken? Das ist doch ein Witz. Solidarität und Hilfe sind o.k., aber es muß doch im Rahmen bleiben.
Sorry, wen meinst Du mit "viele Länder", die Partys gefeiert, Kredite verprasst haben und jetzt ausufernde Hilfe von DE erwarten?
Für Spanien z.B. liegst Du mit Deiner Party-Einschätzung und fehlenden Fleisses als Ursachen (Xmal)meilenweit daneben. Man muss sich schon die Mühe machen, die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder konkret anzuschauen. Falls Du daran interessiert bist, zeigt dieser Artikel, wie falsch Du mit dem obigen Beitrag zu Spanien in der Sache (der nachweislichen Staats-Schuldenentwicklung seit dem Beitritt zum Euroraum z.B.) liegst. Ein kleiner Auszug daraus:

"Am Vorabend der Finanzkrise konnte Spanien in nahezu allen finanzpolitischen Kennzahlen bessere Werte vorweisen, als Deutschland, Frankreich oder Großbritannien – das Wirtschaftswachstum und der Haushaltsüberschuss waren höher, die Staatsverschuldung niedriger. " .........

"Im Sommer 2009 steckte Spanien zwar in einer Krise, die Lage war jedoch keinesfalls aussichtslos. Seit der Euroeinführung hatte Spanien – anders als beispielsweise Griechenland oder Portugal – seine Staatsschulden schrittweise abgebaut. Im Krisenjahr 2008 betrug die spanische Schuldenquote lediglich 40,1% und lag damit fast zwanzig Prozentpunkte unter den Maastricht-Kriterien. Spanien befolgte somit eine geradezu vorbildliche keynesianische Konjunkturpolitik. Auch die umfangreichen Konjunkturprogramme in den Jahren 2008 und 2009 waren sehr sinnvolle Maßnahmen, um die Krise in den Griff zu bekommen. Dies sah die EU-Kommission jedoch grundlegend anders. Da Spanien 2008 ein Haushaltsdefizit von 4,5% verbuchte und die Zahlen für 2009 ein noch größeres Defizit vorhersagten, leitete Brüssel gegen Spanien ein Defizitverfahren ein und ermahnte die sozialdemokratische Regierung, die Konjunkturprogramme einzustellen und stattdessen den Staatshaushalt durch eine Austeritätspolitik zu „sanieren“.
Erst die Austeritätspolitik, die ab Sommer 2009 umgesetzt wurde, verschärfte die spanische Wirtschaftskrise dramatisch."

http://www.nachdenkseiten.de/?p=13435#more-13435

-qbz

Geändert von qbz (14.07.2012 um 12:30 Uhr).
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