Stichwort "Inquisition" - hier bin ich anderer Meinung.
Herr Wulff hat ja nicht nur die Schattenseiten sondern auch die Sonnenseite der Boulevardpresse kennengelernt, diese gefördert und sichtlich genossen. Es gehören immer beide Seiten der Medaillie dazu. Wer eine nicht will, sollte die Medaillie nicht anfassen.
Der Bundespräsident ist eine Person von öffentlichen Interesse qua Amt. Das bringt eben besondere Ansprüche an Person, Einstellung und Verhalten mit sich. Es wird niemand gezwungen BuPrä zu werden.
Erinnern wir uns, wer bei der Bildzeitung angerufen hat ....
Also Staatsvertreter und Pressefreiheit ....
Wer hat sich in der Presse erklärt und dann seine Anwälte nach vollmundigen Versprechungen vorgeschickt?
Wer dann, wie eben ein paar andere auch (Guttenberg, Koch-Merin und wie sie alle heißen), nur scheibchenweise das zugibt, was eben bekannt ist, fordert heraus.
Hätte Wulff seinen Fehler voll und ganz eingeräumt und nicht mit seiner Taktik mehr Fragen aufgeworfen als geklärt, glaube ich, dass der Verlauf anders ausgesehen hätte.
Das das Ganze sicher sehr unangenehm ist ok. Aber Wulff hat sich den schweren Weg ausgesucht.
Es ist ja außerdem nicht so, dass jetzt Ruhe einkehrt.
Und mit seinem Verhalten beim Zapfenstreich hat er gezeigt, dass sich seine Mitnahmementalität und eine mehr als seltsame moralische Einstellung in eine lange Kette einfügen.
Ich glaube wenn sich vier ehemalige BuPrä für den Zapfenstreich wegen "lang feststehenden Terminen oder sonst was" entschuldigen lassen, dann hat das nicht nur Symbolcharakter