Zitat:
Zitat von Klugschnacker
1)
Die Hauptsache für die Ökonomisierung der Lauftechnik ist es aber, viel (häufig) zu laufen. Das ist nötig, damit der Körper sich eine ökonomisch arbeitende Muskulatur aneignen kann, und damit das Gehirn Bewegungsmuster entwickelt, diese Muskulatur optimal ökonomisch zu benutzen.
2)
(Wer den Filmbeitrag nicht gesehen hat: Es geht im Kern darum, warum die besten Langstreckenläufer der Welt ihre Topergebnisse meistens in einem Lebensalter erreichen, in dem ihre maximale Sauerstoffaufnahme bereits das Topniveau wieder verlassen hat. Der Grund liegt in der verbesserten Ökonomie der Laufbewegung: Obwohl der Motor schon etwas langsamer geworden ist als in jungen Jahren, verbessern diese Athleten ihre Leistung durch einen überproportional verringerten Verbrauch. Laufkilometer werfen Zinsen ab. Für Radsportler gilt übrigens dasselbe.)
Grüße,
Arne
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zu 1) das glaube ich nicht. das ziel dürfte sein, die richtige mischung aus den richtigen trainingsinhalten zusammenzuwürfeln (kraft, ausdauer und schnelligkeit). wenn man ständig semierholt im schlurfschritt durch die gegend wackelt, wird man sich nie den laufstil einer gazelle aneignen. da schleift man höchstens den schlurfschritt im gehirn ein und der letzte rest dynamik verschwindet aus den bewegung.
zu 2)
inzwischen sind sogar die großen und richtig schnellen marathonsieger deutlich unter 30 jahre alt. wenn man sich die ergebnisse der juniorenweltmeisterschaften oder die junioren weltrekorde anschaut, spricht das ebenfalls nicht so richtig für die these, dass man erst im alter durch die motorischen lernprozesse schnell wird. ist es nicht vielmehr so, dass es gerade in den motorisch anspruchsvollen sportarten wie z.b. turnen oder eiskunstlauf gerade die jungen sportler sind, die deutlich vorne liegen? beim schwimmen übrigens auch...
allerdings wird das thema mit der sauerstoffaufnahme bei den langen ausdauerbelastungen eh überbewertet. da wird die ganze zeit nur teillast abgerufen. dem absoluten maxwert kommt da eher wenig bedeutung zu.
dass da viele hinten raus richtig gut werden dürfte unter anderem daran liegen, dass es ein enormes ausdauervermögen braucht, was sich halt mal nicht so nebenbei entwickelt. in den meisten fällen kommen die heros der langen strecken von den kürzeren. da haben sie sich die motorischen fähigkeiten angeeignet (zusammen mit kraft und schnelligkeit) und diese werden nun im nachhinein mit immer mehr ausdauer versehen. schaut euch mal die unterdistanzleistungen dieser läufer an, die die mit 18 oder 19 jahren schon abgeliefert haben.
schön zu sehen, dass es andersherum nicht geht. auch in D gab es zu früheren zeiten gute junioren z.b. über 10km, die schon in frühen jahren mit vielen kilometern dort ein gutes niveau erreichten. allerdings fehlte in so gut wie jedem fall die grundschnelligkeit und eben die motorik für schnellere geschwindigkeiten. und mit einer 14:20min über 5km kann man vielleicht schon mit 18 jahren unter 30min laufen, aber schneller wird man dann nicht mehr und damit sind irgendwann auch bei 10km die grenzen gesetzt.