|
Ich finde den Thread heute besonders spannend, weil ich zufällig gerade gestern Abend mit meiner Frau darüber sprach, was wohl die Gründe sind, daß überhaupt aus Ernährung zunehmend eine Frage von Gesundheit oder Moral gemacht wird.
Essen sehe ich immer noch sehr stark als ein Aspekt der jeweiligen Kultur, und als wesentlichen Beitrag zu Lebensfreude und Lebensqualität. Dies leidet aber merklich, wenn bei jeder Mahlzeit jemand darüber sinniert, ob es gesund ist, was wir da essen.
Ich habe vor vielen Jahren über eine englische Studie gelesen (vor Internet-Zeit); darin wurden englische Kinder untersucht, und deren Nahrungsverwertung bei konventionellem und "gesundem" Frühstück (was auch damals gemeint gewesen sein mag) untersucht. Der für mich interessante Befund: die Kinder, denen das "gesunde" nicht geschmeckt hat, haben im Stoffwechsel eine um ca. 30 % schlechtere Verwertung dieser Mahlzeit gezeigt, als die, denen es geschmeckt hat. Mein persönliches Fazit: nur was mir schmeckt, was ich gerne esse, tut mir auch gut; wenn das Essen keine Freude macht, kann es noch so "gesund" sein, nützt es wenig. (Umkehrschluß muß natürlich nicht gelten, nicht alles was schmeckt, tut auch gut). Daran halte ich mich seither.
__________________
“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
|