Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Kann man denn in einem Umfeld, bei dem einerseits sportlicher Erfolg und Doping, andererseits sportlicher Erfolg und kommerzieller Ertrag eng zusammenhängen, sich als kommerzieller Nutznießer von einer moralischen Mitschuld am Doping freisprechen?
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Nein kann man nicht!
Man ist Teil des ganzen Systems und das hast Du in Deinem Beitrag ja auch deutlich gemacht, indem Du provokativ hinterfragst (vgl. vorletzter Absatz des Beitrags).
Mich kann das Gezeter aus Reihen des Spitzensports kaum überzeugen, dass den "Spritzen-Sport" als "Betrug" am edlen Sport ausmacht. Doping ist nicht nur eine Extra-Moral von bösen Sportlern sondern in der Idee des modernen Sports und einseitiger Hochleistungsorientierung angelegt und widerspricht damit nicht der Idee des Spitzensports, sondern führt im Gegenteil diese konsequent weiter aus: Die Realität des Dopingsports und die Ideen vom sauberen und humanen Sport sind im modernen Spitzensport zwei Seiten einer Medaille. Doping ist die Konsequenz der im Spitzensport enthaltenen Aufforderung zum Superlativ und als Anthropotechnik zu verstehen, mittels derer menschliche Körper maschineähnlicher gemacht werden sollen. Eine Entwicklung, die m. E. nicht nur im Sport erkennbar ist.
Grüßchen,
J.