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Zitat von pinkpoison
Optionen und Futures sind Derivate und unmittelbar an tatsächliche Aktien gebunden. Wenn jemand ein Aktienpaket hat, kann er darauf Puts und Calls schreiben und damit zb eine Absicherung seines Vermögens machen oder eine noch höhere Rendite erzielen, als es die betreffende Aktie selbst schafft. Wenn man also mit Derivaten spekuliert, ist das nicht das gleiche wie Spielkasino oder Fussballwetten, sondern hat eine unmittelbare Verankerung zu realen Vermögenswerten.
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Na ja, nur muss ich die Aktien nicht besitzen, sonden auch gleich in den Call oder Put gehen. Und da taucht schon die Frage auf, ob ich dann nicht schon anfange mit Erwartungen zu spekulieren. Dem "Papier" liegt zwar immer noch eine Aktie oder was auch immer zugrunde, aber ich bin nicht wirklich im Besitz dessen, was ich absichern will. Genau das ist ja auch das Problem, der aktuellen CDS-Entwicklungen. Darüber hinaus, muss ich meine Spekulation nicht zwangsläufig voll mit EK unterlegen, was eventuell auch dazu führen könnte, dass ich mit mehr spekuliere als mir gut tut. Nach dem Motto: Wenn ich ein Kredit über 100.000 EUR habe schlafe ich schlecht, habe ich einen über 100.000.000 EUR schläft mein Banker schlecht. Noch eine Nummer größer halt die Regierung. :-)
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Zitat von pinkpoison
Dass Märkte generell versagen können, das ist auch unbestritten. Ob allerdings der Markteingriff des Staates in das Marktversagen stets richtig und zielführend ist, darüber kann man trefflich streiten. Ich habe einen meiner Kollegen an der Hochschule, der bei den Volkswirten die Vorlesung "Staatseingriffe bei Marktversagen" hält angeregt, doch mal über eine zweite Veranstaltung mit dem Titel "Staatsversagen bei Markteingriffen" nachzudenken 
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Dem ist nichts hinzuzufügen. Wäre der große Meister lernend könnte vielleicht eine vernünftige Entwicklung eintreten, aber leider ist er nicht lernend sondern auf einem Egotrip unterwegs und er tut (fast) nur das, was im die Wiederwahl sichert.
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Zitat von pinkpoison
Was die aktuelle Euro-Krise angeht, die die Märkte ins Trudeln birngt, so sollte man der ehrlichkeit halber schon sagen, dass es die ausufernde Staatsverschuldung ist, die Länder wie GRE erst angreifbar machen. Hätten sie solide gewirtschaftet, gäbe es für Spekulanten keinerlei Ansatzpunkt. Insofern muss man freie Kapital- und Devisenmärkte als wichtiges Korrektiv gegen Politiker sehen, die ihr Land über seine Verhältnisse leben lassen. Ich hoffe nur, dass alle künftzigen Regierungen aus diesem absehbaren Desaster für ihre Haushaltspolitik ihre Lehren ziehen. Die Spekulation zu verbieten und zu meinen, dass damit die Probleme gelöst wären ist m.E. ungefähr so wie wenn man die Feuerwehr abschafft und denkt, dass es künftig nie mehr brennen würde.

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Als ganz so einfach sehe ich es leider nicht. Selbstverständlich hast du recht und ohne die hohe Verschuldung wären die Länder nicht so angreifbar, aber wie am Bsp. von Spanien sieht, gehört nicht nur die Verschuldung dazu. Sonst wäre D auch schon Spekulationsobjekt. Das ein Lerneffekt eintritt, wird wohl nicht passieren, hohe Verschuldungsgrade gab es immer und wird es immer geben. Die Veränderung des Verschuldungsgrad innerhalb einer Regierungsperiode ist ja (meistens) nicht so groß. Das ist dann ein bisschen so, wie ich früher heimlich vor dem Süssigkeitenschrank stand und mir überlegt habe, dass wenn ich ein Stück Schocki esse, dann merkt keiner etwas. Am Ende war dann doch die ganze Tafel weg

. Die kleine Veränderung hätte dann kaum einer bemerkt, die Summe über den längeren Zeitraum schon
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Zitat von pinkpoison
Ich glaube, dass das schon immer so war - nur ist heute die Medienpräsenz der Börse wesentlich ausgeprägter, so dass der Masse der Bevölkerung ihre eigene Unwissenheit tagtäglich vor Augen geführt wird. Eigentlich wollte man ja durch intensivierte Börsenberichterstattung die Deutschen, die ja traditionell Aktienmuffel sind, mehr für diese Form der Altersvorsorge und Vermögensbildung interessieren - aber so wirklich gelungen ist es bislang leider nicht.
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Grundsätzlich stimme ich dem zu. Das Problem ist nur, dass die Finanzmathematik eine gewisse Intelligenz voraussetzt und die hat halt nicht jeder. Daher finde ich auch, dass das gesetzliche Rentensystem gewisse Vorzüge halt. Sonst würde viele im Alter nur HartzIV oder das entsprechende Äquivalent bekommen.
Darüber hinaus führt die Aktienanlage nicht zwangsläufig zu höheren Renditen. Dazu gab es übrigens in der Wiwo (ich weiß Popularliteratur) vor einigen Jahren einen interessanten Vergleich zwischen dem Aktien (-fonds) sparer und dem Häuslebauer. Wer hat am Ende des Tages (im Ruhestand) tatsächlich mehr? Im Regelfall schneidet der Aktiensparer schlechter ab, nicht zwangsläufig wegen einer schlechteren Rendite, sondern weil er das Geld unterwegs für sonstigen Konsum ausgibt. Geld das verfügbar ist, will halt auch ausgegeben werden.
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Zitat von pinkpoison
Die meisten denken doch tatsächlich, dass Immobilien sichere Wertanlagen sind und keinen nennenswerten Schwankungen unterworfen. Dabei haben sie nur Glück, dass es nicht wie bei den Aktien die Möglichkeit gibt, einen objektiven Wert ihrer Immobilie aus den Medien zu entnehmen. Wenn man eine Immobilie verkaufen will, dann zeigt sich ihr Wert: Das was jemand, der sie kaufen will - wenn man jemanden findet! -, bereit ist zu zahlen - nicht mehr und nicht weniger. Und so ist es ebenfalls bei Aktien. Nur gnadenlos transparent und das kann Nwerven kosten, wenns mal in die falsche Richtung geht. Auf lange Sicht gibt es unter Vermögensbildungsgesichtspunkten keinen Weg an de Aktie vorbei. Zumindest war dies in den letzten rund 100 Jahren der Fall.
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Immobilien liefern vielleicht nicht so eine gute Rendite, aber unter einer Aktie schläft es sich auch nicht so gut. Heute habe ich es ja schon schwer das Dokument zu bekommen. Da muss ich mich dann sogar mit meinem Depotauszug zufrieden geben.
Wenn es schon um Altersvorsorge geht, dann bin ich der Meinung dass eine Grundsicherung auf Anleihen, Rentenversicherungen oder Immobilien erfolgen sollte. So dass zumindest schon ein nomimeller Werterhalt erfolgt und ich ein Dach über dem Kopf habe und dann kann ich anfangen mich mit Aktien oder ähnlichem zu beschäftigen. Ich glaube nicht, dass der Großteil der Bevölkerung gut schlafen kann, wenn die Aktien mal wieder in den Keller marschieren und der Ruhestand nur noch fünf bis zehn Jahre weg ist. So langsam sollte in weniger schwankungsfällige Papiere getauscht werden und man sieht sich schon bei schei... Kursen tauschen.