Szenekenner
Registriert seit: 30.05.2010
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Moin!
Disziplin wird eben doch belohnt! Nachdem ich gestern am späten Nachmittag nach Hause gekommen war und über den Tag auf der Vespa mehrfach nass bis auf die Haut geworden bin, hatte ich eigentlich echt keine Lust, die eigenen vier Wände noch einmal zu verlassen. Es stand aber ein erneutes Probetraining beim Schwimmverein Aegir an und so raffte ich mich doch auf.
Es war großartig! So eine Freude! Das Training fand nicht im Schwimmzentrum statt, sondern in einem Essener Bad, das ich noch nicht kannte. Ein 25 m Becken mit nur vier Bahnen. Dafür hat der Verein das Becken während der Trainingszeit ganz für sich allein. Dienstags sind zwei Trainer anwesend. Der mir schon bekannte Johannes schwamm selbst mit, leitete aber dabei das Training für die anderen an. Dafür verließ er auch immer wieder das Becken und schaute sich die Sache von außen an, korrigierte, gab Tipps, zeigte Dinge. Das finde ich wichtig, wenn ein Trainer selbst mit macht. Ich kenne das von Reitlehrern, die teilweise während des Unterrichts, für den man sehr viel Geld bezahlt, Pferde reiten. Da lehne ich das prinzipiell ab, weil ich die ganze Aufmerksamkeit haben möchte, wenn ich teuren Einzelunterricht bezahle. In einem Schwimmverein, bei dem man 70 Euro oder so im Jahr bezahlt, finde ich es OK. Zumal es sein kann, dass das gestern nur meinetwegen so war, denn der andere Trainer, der gestern dabei war, hat sich eineinviertel Stunden ausschließlich um mich gekümmert. Wahnsinn war das und hat super viel Spaß gemacht.
Los ging's damit, dass ich erst mal Kraul vorschwimmen sollte. Dann Rücken. Da gab er die ersten Tipps, vor allem zur Verbesserung meiner Wasserlage. Dann Brust, oje, das wusste ich, dass das eher ein Desaster ist. Da sind wir eine Weile dabei geblieben. Ich habe verschiedene Übungen gemacht, schwer fiel mir das! Und dann wollte er noch Delphin sehen. Ich sollte erst mal 25 m schwimmen, wie ich es halt hinkriege. 25 m Delphin ist für mich schon anstrengend. Er meinte, dass man das sähe, aber so schlecht sei es ja gar nicht. Gab mir ein paar Tipps und meinte ich sollte es noch mal machen. Danach noch zwei mal. Das waren dann mit wenigen Sekunden Pausen 100m Delphin. So viel bin ich noch nie in dieser Lage geschwommen, weil es mir immer unangenehm ist, wenn mich andere so schlecht schwimmen sehen. Naja, aber wenn ich es lernen will - und das will ich! - werde ich es wohl üben müssen. Als nächstes folgten zwei mal 100m Lagen. Puh, auch anstrengend.
Dann meinte Heribert, das würde ihm für eine Überblick erst mal reichen, um mich nicht zu sehr zu verwirren, würden wir jetzt erst mal beim Freistil weitermachen. Am meisten war ihm mein Triathleten typischer Beinschlag im Auge, also einer, der viel zu wenig ist, zu langsam, zu schwach. Also sollte ich jede Menge Abschlag schwimmen machen und dabei auf eine hohe Frequenz des Beinschlages achten. Sehr anstrengend! Beim Abschlag ging es noch, aber wenn ich mit normalem Armzug auf die Beine achte, ist es sehr schwer. Wie schlecht mein Beinschlag ist, merkt man auch daran, dass ich dadurch kaum schneller bin, als wenn ich ohne Beine schwimme. Insgesamt war er mit dem Freistil schwimmen nicht unzufrieden. Es folgten nach diversen Bahnen mit vielen Tipps und Verbesserungen noch 100m Beine, dann vier mal 100m Arme, dann einige Male 100m ganze Lage, wobei er sich meine Rollwenden genau anschaute und komischerweise gar nix verbesserte. Ich gehe trotzdem mal lieber nicht davon aus, dass die Wenden nicht verbesserungsfähig sind. Dann noch ausschwimmen, fertig.
Es war sehr anstrengend und hat mir sehr, sehr viel Spaß gemacht. Die Entscheidung für den Aegir Schwimmverein ist gefallen, denn diesen Trainier (Heribert) finde ich super kompetent und sehr sympathisch. Heute Abend kann ich nicht zum Training, weil wir bei Björns Vater eingeladen sind, aber nächste Woche gehe ich wieder und werde dann auch Mitglied. Super oder? Ich freue mich total, darüber, dass ich das jetzt entschieden habe, denn Entscheidungen zu treffen ist für mich oft sehr schwer. Es fühlt sich gut und richtig an und ich freue mich auf's Training im Verein.
Falls ich mich vorher nicht noch mal melde, wünsche ich allen Mitlesern, die am Wochenende Wettkämpfe haben, viel Spaß und viel Erfolg und allen anderen eine gute Zeit.
Schöne Grüße, Judith.
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