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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Intensive Intervalle im Marathontraining?
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Alt 20.12.2007, 15:43   #1
dude
Bunte-Tussi des Triathlon
 
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Registriert seit: 07.03.2007
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Beiträge: 19.259
Intensive Intervalle im Marathontraining?

In Jimmis Blog wurde ueber Greif und intensive Intervalle diskutiert. Ich hab' da ein wenig (...) Senf dazu und damit es nicht zu OT wird, einen neuen Fred eroeffnet.
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Ich komme gerne nochmals auf die Grundprinzipien zurueck. Die Trainingswissenschaft im Bereich "ambitionierter Hobbylaeufer" hat sich seit Greif weiterentwickelt. Wichtiger als zu sagen, "XY hat den Plan auch erfolgreich umgesetzt" ist es mE das Training und v.a. dessen Prinzipien zu hinterfragen.

Konkret stoere ich mich bei Greif nur an drei Punkten:

1. VO2max-Intervalle (Volksmund: Kotzen auf der Bahn):

Was trainieren diese im Hinblick auf den Marathonlauf der 100% aerob ablaeuft? Der Verweis auf Spitzenlaeufer hinkt gewaltig, denn diese muessen Tempospritzen aus taktischen Gruenden draufhaben. Schaut Euch das Training der Top-Laeuferinnen an: Weniger VO2max! Warum? Quasi keine Tempospritzen sondern "wer stirbt zuletzt". Weniger hochintensive Intervalle bedeutet mehr Zeit um an der so wichtigen Schwelle zu trainieren. Und unter uns: Wer 30 min. eines 40min. TDL absolviert hat, der wird sich nach harten Bahnintervallen MIT PAUSEN sehnen!

@mauna_keaNatuerlich foerdern VO2max-Einheiten die laufoekonomie. Aber statt woechentlich 4*800 waeren da 10*100 ZWEI MAL WOECHENTLICH effektiver.

2. Regenerationslaeufe ueber 10km

Das ist schlicht quatsch und sinnloses Kilometersammeln. Wer unbedingt seine 15km am Tag braucht, der macht es wie die Profis: Aufteilen auf zwei Einheiten.

3. Es muss wehtun

Natuerlich muss Training wehtun. Wer aber staendig an seiner Grenze rennt, leidet eher frueher als spaeter an einem Qualitaetsverlust des Trainings. Und - noch viel wichtiger - der versteht das Wort "Trainingsreiz" nicht richtig. Fehlerhaft wuerde es eventuell "Trainingsausreiz" heissen.


Wen's interessiert, der allerneueste Trend: Komplette Ruhetage auch bei Profis. Es wird im Profibereich bereits mit 3-1-5-2(!)er Rhythmen (Belastung-Ruhetag) getestet. Dabei wird der Gesamtumfang nicht reduziert. Mit anderen Worten: es gibt Tage an denen bis zu 60km gelaufen wird. Der Fokus verschiebt sich derzeit auf mehr Training im Marathontempo.


Viele Wege fuehren nach Rom, doch es sind einige Umwege dabei. Wer gerne ein bisschen mitdenkt, der sollte nicht bloss angebliche Zauberplaene nachleben, nur weil diese toll vermarktet sind. Man muss ja zugeben dass die Greif-Plaene das Ego so manches Hobbylaeufers aufblasen (wobei ich hier niemanden direkt anspreche!). "Ich bin so hart, ich trainiere nach Greif!".
Der Ami wuerde sagen: "If you gonna be dumb, you gotta be tough."


Und zum Abschluss nochmals der Disclaimer: diese Kommentare beziehen sich AUSSCHLIESSLICH auf die unmittelbare Marathonvorbereitung. Das VO2Max-training ist im Jahreszyklus ein sehr wichtiger Bestandteil des Trainings eines Marathonlaeufers und fuer jeden 10km-Laeufer UNVERZICHTBAR.
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@ulif | GFNY

Geändert von dude (20.12.2007 um 16:44 Uhr).
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