Der Januar
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.
Die Amseln frieren. Und die Kraehen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiss und ohne Farben.
Und waer so gerne gelb und blau und rot.
Umringt von Kindern wie der Rattenfaenger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heisst, die Tage wuerden wieder laenger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.
Die Wolken bringen Schnee aus fremden Laendern-
Und niemand haelt sie auf und fordert Zoll.
Silvester hoerte man?s auf allen Sendern,
dass sich auch unterm Himmel manches aendern
und, ausser uns, viel besser werden soll.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es traeumt von Frieden. Oder traeumt's vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.
Hatte mir erlaubt, mal ein paar Tage frei zu nehmen. Dass da jetzt so'n Stress aufgebaut wird wenn mal kein Gedicht kommt ...