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Ihr vermischt auf inkorrekte Weise die Dehnfähigkeit und die Länge/Verkürzung eines Muskels, nach dem Motto: "Wenn ein Muskel dehnfähiger geworden ist, hat er sich verlängert". Das ist falsch. Ein Muskel ist strukturell immer gleich lang. Er verändert diese Länge nicht durch Stretching.
Was sich verbessert, ist die Dehnfähigkeit durch zwei Mechanismen:
1. Die Schutzreaktionen des Muskels werden ihm abdressiert.
2. Die Hüllen, die die Muskeln umgeben (Bindegewebe) werden elastischer.
Aber:
Stretching erhöht die Ruhespannung des Muskels. Ein fleißig gestretchter Muskel zieht permanent stärker an seinen Sehnen. Er ist zwar dehnfähiger geworden, zerrt aber die ganze Zeit stärker an seinen Ansatzpunkten und greift damit stärker als zuvor in die Balance mit anderen Muskeln ein.
Es ist wichtig, dass man die Begriffe "Verkürzung" und "Dehnfähigkeit" voneinander unterscheidet. be fast kann jetzt im Stand mit den Händen den Boden berühren. Er hat die Dehnfähigkeit der beteiligten Muskeln verbessert. Wenn das sein Ziel war (die Hände auf den Boden zu bekommen) ist alles bingo. Wenn es jedoch sein Ziel war, die Ruhespannung der beteiligten Muskel zu verringern, ist er auf dem Holzweg, zumindest nach der in diesem Thread von mir vorgestellten Lehrmeinung. Der Effekt der verminderten Ruhespannung durch Stretching ist immer nur kurzfristig; langfristig erhöht sich die Spannung.
Grüße,
Arne
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