Ich habe mich in dem Film auf den gesunden Sportler bezogen, sowie auf drei Ziele, derentwillen gedehnt wird:
1. Verbesserte Regeneration, weniger Muskelkater
2. Beheben und Vermeiden von Verkürzungen, Verletzungsprophylaxe
3. Beheben und Vermeiden von Dysbalancen.
Diese drei angeblichen Wirkungen des statischen Dehnens werden heute überwiegend bestritten. Das ist die Aussage des Films.
Es wird nicht behauptet, Dehnen habe überhaupt keine Wirkungen und sei generell schädlich, oder sei für jedwede Form der Therapie ungeeignet. Diese Aussage macht der Film nicht.
Nicht bestritten wird ebenfalls, dass Dehnen kurzfristig und vorübergehend einen Muskel strukturell verlängert. Erwiesen ist jedoch auch, dass langfristig oft das Gegenteil eintritt und die Grundspannung des Muskels durch das Dehnen höher wird. Das erklärt kurzfristige Behandlungserfolge (nach einer Behandlung geht es sofort spürbar besser), wogegen langfristig die Beschwerden nicht nachlassen, sondern manchmal sogar eher schlimmer werden.
Erfahrungsberichte von sehr langfristigen Problemen, die immer nur für kurze Zeit durch Stretching etwas besser werden, ansonsten aber über viele Jahre unverändert bestehen bleiben, sind in meinen Augen kein Argument für sondern gegen Stretching. Es scheint langfristig einfach nicht viel zu bringen. Ich lasse mich aber gerne vom Gegenteil überzeugen. Da ein Muskel durch Stretching jedoch nicht länger wird und auch nicht seine Grundspannung verringert, dürfte das aber schwierig werden.
Zu den Filmtiteln: Das sind natürlich immer Verkürzungen. Niemand sollte aufgrund eines Titels sein Leben ändern, ohne nicht auch den Film gesehen zu haben. Wenn die FAZ titelt "Deutschland steht vor einem Linksruck" – haltet Ihr Euch dann am Geländer fest? Eben.
Grüße,
Arne
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