Zitat:
Zitat von *JO*
....ist das nicht immer so wenn Naturwissenschaften auf Geisteswissenschaften treffen ?
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Gegenfragen:
a) Zählt die Medizin denn zu den Naturwissenschaften?
Hierzu zählen lediglich die Physik, Chemie, Biologie und Geologie/Geowissenschaften.
Viemehr ist die berechtige Frage zu stellen, ob denn die Medizin
überhaupt zu den Wissenschaften zu zählen sei.
Hierzu Wikipedia (
http://de.wikipedia.org/wiki/Medizin...um_der_Medizin):
"Aufgrund der mangelnden Theoriebildung kann die Medizin nur eingeschränkt als Wissenschaft bezeichnet werden. Der Ansatz der Evidenzbasierten Medizin versucht hier Abhilfe zu schaffen, indem die klinische Entscheidungsfindung an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet wird, das heißt, Therapieformen werden nur dann akzeptiert, wenn ihre Wirksamkeit mittels kontrollierter Studien nachgewiesen wurde. Am grundsätzlichen Versuch-und-Irrtum-Vorgehen der medizinischen Grundlagenforschung änderte dieser Fortschritt bisher nichts. Dennoch bildet die Medizin zusammen mit den Naturwissenschaften in der heutigen Wissenschaftslandschaft, insbesondere an Universitäten, einen Eckpfeiler der Forschung und Finanzierung, womit auch ihr hohes Ansehen in der Allgemeinheit teilweise begründet werden kann. Dies wurde zuletzt im Rahmen der Exzellenzinitiative deutlich."
Was die Medizin mit den (Natur-)Wissenschaften vergleichbar macht, ist also der Ansatz wie man Erkenntnis "wissenschaftlich fundiert" gewinnen will. Dieser aber stammt aus den Geisteswissenschaften, insbesondere zu nennen der
Kritische Rationalismus (Karl Popper) in der Philospohie.
Sehr lesenswert hierzu auch der Beitrag in WIKIPEDIA zur "Evidenzbasierten Medizin" http://de.wikipedia.org/wiki/Evidenzbasierte_Medizin
b)
Warum zählen zb die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM, 4000 Jahre alt) oder Ayurveda (2500 Jahre alt), die beide wesentlich ältere Heiltraditionen darstellen (die Schulmedizin heutiger Prägung ist weniger als 300 Jahre alt), Deiner Meinung nach zu den Geisteswissenschaften?
Deren - wie die der Schulmedzin traditionell erfahrungs- und nicht evidenzwissenschaftlich begründete Heiltraditionen werden von Schulmedizinern gerne belächelt, jedoch setzt sich bei offenen Geistern der Schulmedizin im Westen immer mehr die Erkentnis durch, dass der "Hokuspokus" erstaunlich gut funktioniert (zb Akupunktur) obwohl man kaum einen Schimmer hat, wie das funktioniert bzw die schulmedizinisch erforderliche Beweisfühung bislang aussteht. So behilft man sich dann eben gerne mit Totschlagargumenten wie zb des Placeboeffektes.
Ein Ansatz, der mir persönlich - als interessierter Laie und Patient - sehr sympathisch ist, ist der der "
Integrativmedizin", der die verschiedenen Heiltraditionen zusammenführen will. Hierzu zur Lektüre empfohlen:
http://www.medical-tribune.at/dynasi...&dspaid=845557
Gruß Robert