War klar bei diesem Thema und der provokanten Threadüberschrift, dass das eine kontroverse Diskussion wird. Sowas braucht man ja im Forum, noch dazu bei diesem Wetter da draußen, sonst wird's langweilig!
Um das Für und Wider eines Zieleinlaufs in Begleitung von "Nicht-Athleten" richtig einzuordnen hilft vielleicht eine historische Betrachtungsweise (Ich bin ja fast seit den Anfängen beim Triathlon dabei und selber schon fast "Urgestein"):
Der erste derartige Zieleinlauf, an den ich mich erinnern kann war Anfang der 90er. Michi Heiligenthaler, ein fränkischer Lokalmatador, joggte Hand in Hand mit seiner (überaus sehenswerten) Freundin als ich glaube Siebtplazierter über die Rother Ziellinie. Dreimal dürft ihr raten, welches das häufigste Fotos dieser Veranstaltung anschließend in der Presse war. Nicht der (einsame) Einlauf der Sieger (ich glaube es waren Zäck und Sybesma), sondern das strahlende, fotogene Paar auf dem "hinteren" Topten-Rang. Es war ein frühes Lehrbeispiel für die Macht von Bildern und irgendwie auch ein Symbol, dass Triathleten nicht zwangsläufig beim Training vereinsammen und selbst bei guten Athleten auch noch nebenher sowas wie ein Privatleben möglich war.
Die positive Wirkung eines solchen Zieleinlaufes "in Gesellschaft" musste auch dem damaligen Macher Detlef Kühnel aufgefallen sein, denn kurze Zeit später wurde es beim Rother Ironman üblich, dass die jeweiligen Sieger (die ja meist noch keinen eigenen Nachwuchs und wohl auch nur höchst selten fotogene Partner hatten

) von einer Horde Kinder mit schön leuchtend bunten Luftballons eskortiert wurden. Das ergab einfach die besseren Finisherfotos für die Presse und die nächstjährige Hochglanzausschreibung(die Idee mit den Luftballonkindern ist übrigens vom Ironman-Nachfolger in Frankfurt 1:1 kopiert worden)!
Wer's aber nicht schaffte, als Erster über die Ziellinie zu stolpern (und das sind ja bei jedem Wettkampf ziemlich viele!) und trotzdem ein entsprechend fotogenes Finisherbild haben möchte, musste seine Eskorte selbst organisieren. Ich denke in dieser historischen Tradition hat sich das entwickelt.
Ich bin bekanntlich auch schon einige Male mit Kids ins Ziel eingelaufen. Subjektiv ist es einfach schön, in einem Augenblick höchster Emotionalität (denn das ist das Finish nach einem erfolgreichen Wettkampf und einer mehrmonatigen Vorbereitungsperiode mit Höhen und Tiefen zweifellos) die Menschen, die man liebt, bei sich zu haben.
Volksmund-->"Geteiltes Leid, halbes Leid,
geteilte Freud, doppelte Freud!"
Wie gesagt. Ich bin bei dem Thema befangen. Bei Hundertmarck nervt's mich weil ich ihm gegenüber meine Vorurteile habe

(aber seine beiden Mädels sind nichtsdestoweniger wirklich süß

), bei allen anderen gebe ich mich tolerant...
