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Run
Am Anfang der Laufstrecke hab ich mir bei meiner Frau erstmal einen Glückskuss abgeholt,denn es gibt ja auch schöne Rituale.
Jetzt erstmal den Ipod rausfummeln, Ohrhörer an und mich mich HellsBells auf die Strecke begeben. Ich hab mir meinen Mix so zusammengestellt das sich das zum Ende hin von der Energie her steigert :-)
Leider war die Strecke nicht komplett mit Km-Schildern versehen und das macht mich ja immer nervös. Laufen nur nach gefühl, da hab ich immer Angst zu überpacen und so hab ich mich auf den ersten km gezügelt um in den Rhytmus zu kommen und in den Marathon rein zu finden.
Mein Mantras waren zu dieser Zeit von Torbjoern der Spruch, das Rennen fängt auf den letzten 15 km an. Oder eben: Von hinten kackt die Ente :-)
Durch die vielen Splitzeiten hab ich jetzt im Nachhinein gesehen das ich mit dieser Taktik gut gefahren bin.
Es waren unvorstellbar viele Zuschauer an der Strecke und man hatte eine Menge zu schauen. Die Helfer waren hochmotiviert und schnell und super nett. Auf der ersten Runde find ich es immer schwer in den „Flow“ zu kommen. Ich hab dann noch keine neuralgischen Punkte die ich abarbeiten kann und laufe nur so vor mich hin. Zum Glück waren dann zwischenzeitlich mal ein paar km-Schilder aufgestellt und ich konnte ungefähr erahnen das ich in etwa die richtige Pace laufe.
In der zweiten Runde ist dann schon etwas Routine eingekehrt und ich weiss gleich kommt die Verpflegung dann der Wendepunkt, zwei Kilometer weiter wartet meine Süße, dann die nächste Verpflegung, die Hügel am Schlossgarten der Wendepunkt uswusf.
Auf der ganzen Strecke waren nach Polizeiangaben 125000 Menschen unterwegs. Und so hat es sich auch angefühlt. Über Heja- Rufe oder auch Loppe, Loppe ,was sonst noch so geschrien wurde hab ich leider nicht verstanden, schien aber immer wohlwollend zu sein :-)
Auf der dritten Runde hab ich mir dann gedacht: Du hast jetzt noch 1:20 für die letzte Runde. Nun nicht überziehen und schön gleichmässig weiterlaufen. Zwischendurch haben meine Waden und die hinteren Oberschenkel immer mal wieder gekrampft aber alles war gut obwohl ich in der morgendlichen Hektik meine Salztabletten vergessen hatte und es mittlerweile gut warm war.
Meine Ernährung auf den Laufstrecke war bis km 10 nur Wasser und ab dann Cola und Wasser. Das ich keine Bananen vertragen kann hab ich ja im Training rausgefunden und auf Gels stehe ich nicht so. Ich hatte noch ein paar Rideshots und die waren ganz gut für die Abwechslung. Mit meiner Ernährungstaktik, die eigentlich eher spontan und ungeplant war und im Detail erst zwei Tage vor dem Start klar war (auch hier noch mal Dan an Dirk), hatte ich eine klassische 2-Stop-Strategie und ich kamm fürs ganze Rennen mit nur zwei Dixie Besuchen klar.
Meine letzten Körner hab ich mir für die letzten 5km aufgespart, und das das gut war zeigen die Splits. Denn obwohl ich vom Gefühl her mächtig Gas gegeben und ´ne ganze Menge Leute überholt habe, ging es maximal darum das Durchschnittstempo zu halten.Für die allerletzen Meter hab ich mich dann auch noch dazu motivieren können das nach der 9 eine 4 steht und bin quasi im Sprint ins Ziel gelaufen.
What a day.
Nachdem ich die Medaille um hatte hat mich der Axxel schon beglückwünscht und ich war wirklich ein bißchen von Gefühlen überwältigt. (Hoffentlich gibts das Foto von mir im Finish nirgends zu sehen;-))
Noch das Finisher-Trikot, was sich als ganz gutes Fahrradtrikot von Craft herausstellt abgeholt, in den Duschtruck und ab nach draussen wo meine Süße und Freddie mich in Empfang genommen haben
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