Danke für die guten Wünsche, die haben geholfen.

Ich hab echt Schwein gehabt, dass es einfach nur ein Schnupfen ist, kein Halsweh, kein Husten!
ABER:
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Heute war ein dermaßen fieser Wind, dass es wirklich schwer war, in der Gruppe zu fahren. Man konnte sich einfach nicht darauf einstellen, denn er kam in extremen Böen oft von der Seite oder vorne. Zum Trinken haben wir angehalten, weil alles andere zu gefährlich war. Als ob das nicht genügen würde, hat es immer wieder auch geregnet. Gerade als unser guide meinte: „stellt euch einfach Deutschland vor, zum Glück ist es kein Schnee“, fing es an zu hageln.
Na Mahlzeit. Haben versucht, vor dem Unwetter davon zu fahren und uns an der nächsten Tanke untergestellt, die kam so nach 3km.
Dort die Räder ordentlich abgestellt und überlegt, wie wir am Besten weitermachen, als eine Böe das Rad des guides und meines umreißt. Sein toller Carbonflitzer hatte gleich einen Riß im Rahmen, so dass er keinesfalls weiterfahren konnte und sich abholen lassen musste.
Da die Sonne raus kam, haben wir uns entschieden, noch ein kleines Stück weiter zu fahren und dann zurück, den Weg kannten wir ja. Es war ein Aprilwechsel aus Sonne (und sehr warm), bösen Böen, kaltem Regen. In ständigem Wechsel, so dass wir irgendwann lieber gleich die Regenjacken anließen und darin geschwitzt haben. Meine Lieblingsabfahrt, bei der wir ausnahmsweise eine sonnige Phase erwischten, musste ich stark abbremsen, denn die Böen kamen seitlich.
Auf den letzten 5km kamen wir nochmals in ein solches Unwetter, dass dann wirklich nichts mehr ging. Das Wasser stand auf der Straße bzw. lief in großen Rinnsalen entlang, Regen peitscht ins Gesicht und wir haben hohe Fontänen erzeugt. Es sah aus, als würden wir in einem Fluss fahren. Ausserdem wurde es echt saukalt vom Bergabfahren. Man konnte sich nur an Lenker und Bremshebel festkrallen und hoffen, dass man nicht wegrutscht. Diese Fahrt war wirklich super anstrengend und auch nicht ungefährlich.
Hinterher fragt man sich, warum man das macht. Andererseits muss man ja auch irgendwie wieder zurückkommen, wenn man mitten in der Pampa ist. Und eine Menge neuer Erfahrungen habe ich allemal gesammelt. Am Meisten hat mich erschreckt, wie extrem einen diese Böen zur Seite werfen können und dass man kaum etwas dagegen tun kann (ausser genügend Abstand zu den Mitfahrern, den Autos, den Leitplanken etc. zu halten). Man muss sich unglaublich konzentrieren und auf alles gefasst sein.
Jetzt beten wir mal für besseres Wetter, denn die für morgen geplante Ironmanstrecke fahre ich unter diesen Bedingungen sicher nicht, seufz.
Zum Glück haben wir mit Stabi und Dehnen die schlimmsten Verspannungen verhindert.