...komm ich wieder mal dazu, hier reinzuschreiben. Hatte richtig viel zu tun die letzten Wochen, Zwischenzeugnis lässt grüßen. Außerdem steigen die Trainingsumfänge, was einerseits viel Spaß macht, andererseits aber nicht gerade für mehr Freizeit sorgt. Dann freut man sich drauf, dass man am Freitagabend äääändlich mal früh ins Bett kommt um ne ordentliche Mütze Schlaf vor der Samstags-Radausfahrt nehmen zu können. Denkste, Puppe: Brechdurchfall bei zum Glück nur einem Kind, aber immerhin hat sie's geschafft, drei Garnituren Bettwäsche nebst Matratzen und Kissen, diverse Schlafanzüge, Vorhänge, sonstige Einrichtungsgegenstände zu bekleckern. Also liegt der jürsche nicht im Bett, sondern wäscht eine Maschine nach der anderen und putzt und wienert bis halb vier in der Früh, während die Gemahlin die Patientin betreut und im Viertelstundentakt die Spuckschüssel reinigt. War im Sinne der Regeneration nicht optimal, für die kleine Maus hab ichs aber ohne jede Ironie wirklich gern gemacht. Inzwischen ist sie wieder auf dem Damm und gut druff wie eh und je.
Nicht wirklich supi fürs GA-Training ist der Schnee, der mal zwischenzeitlich weniger zu werden schien, aber irgendwie kommt das Tauwetter nicht so recht in die Gänge. Da wird man echt bescheiden. So kam mir vergangenen Mittwoch der folgende, eigentlich irrsinnige Satz über die Lippen: "Ein Grad? Nieselregen? Wow, cool, da kann ich Rennrad fahren!" War echt spitze, 2,5 Stunden Kraftausdauer in den Hassbergen (für die Nicht-Franken: die heißen wirklich so und sind ein klasse Radrevier, auch wenn der Name anderes vermuten lässt). Schneewehen rechts und links neben der Straße, meterhoch. Kennst du sonst nur aus den Alpen.
Lustig war auch eine nächtliche Laufeinheit im knietiefen Schnee, Fahrtspiel mit reichlich Höhenmeter, dank Spikes nicht nur mit Abenteuer-Effekt, sondern durchaus auch anstrengend und somit wohl trainingswirksam. Nur zwischendurch dacht ich mir mal kurz, was denn wohl passieren würde, wenn ich mir gerade hier und jetzt den Fuß verstauchen würde, denn der Schnee war schon mehrere Tage alt, die einzigen menschlichen Spuren waren aber meine...auf Hilfe durch zufällig vorbeikommende Passanten hätte ich also wohl vergebens gehofft, zumal kurz nach Mitternacht...Da fiel mir aber zum Glück Erik Zabel ein, der in "Höllentour" sinngemäß sagt, dass man als Sportler auf keinen Fall zu viel nachdenken sollte, also hab ich's gelassen und bin weitergerannt
Die Fortsetzung gab's heute früh. Weil der jüngste Spross heute getauft wurde, musste ich um 10 mit dem Training fertig sein, also um 6 Uhr losfahren. Weil ich vorher essen muss/will und immer ne Zeitlang brauche, bis ich die diversen Schichten Radkleidung anhabe (besonders an den Füßen), bedeutete das Aufstehen um 5. Erster Blick aus dem Fenster: Scheixxe, Schnee auf der Straße. Zwar nur ne ganz dünne Schicht, aber zum Wegrutschen reicht's. Im Wald ist eh Glatteis,also ist MTB keine Option, und die Aussicht auf 4h Rolle machte mich extrem übellaunig. Also mal die Schuhe an, vor zur Hauptstraße getastet und entschieden, dass die gesalzen genug ist, dass man's wagen kann. Hat mich echt gefreut, u.a. auch, weil ich bei der Gelegenheit endlich die neue Radlampe ausprobieren konnte (das Teil von dealextreme aus Hongkong, 900 Lux bei 3h Akkulaufzeit, 500 bei 5h, für nicht mal 60 Euro, wurde in nem anderen Fred ausgiebig besprochen). Hackt echt ein Loch in die Nacht, das Ding, selbst auf der niedrigeren Stufe noch sehr hell. Und des war echt ne schöne Ausfahrt, hat mich für viel Stress und Generve unter der Woche entschädigt. Muss man sich mal vorstellen: Um 5 aufstehen, damit man 4h lang erst im Dunkeln, dann im Nebel bei 1-2 Grad durch die verschneite Gegend strampeln kann und das dann auch noch geil finden, ich glaub, außerhalb dieses Formus brauch man das niemandem erzählen, aber ihr versteht mich doch ... ODER???
Von den beschriebenen unbedeutenden Turbulenzen abgesehen bin ich mit dem Training eigentlich sehr zufrieden. Diese Woche sollten es eigentlich so an die 15 Stunden sein, waren aber nur 13. die wichtigen Einheiten hab ich aber gemacht. Nächste Woche strebe ich 17h an und freue mich schon auf die erste Regenerationswoche. Ach ja: Ich hatte in meinem letzten Post angekündigt, inden Reg-Wocen regelmäßig 500m beim Schwimmen und 3000m beim Laufen zu Testzwecken zu absolvieren und zuvor meine Ausgangsposition zu überprüfen. Das ging aber dank geschlossener Schnee- und Eisdecke auf der Bahn beim Laufen nicht, beim Schwimmen gabs ne 7:28, was nicht ganz schlecht für diese Jahreszeit ist. Übernächste Woche wird dann gecheckt, ob sich was getan hat.
Soderlein, das solls mal wieder gewesen sein, ich werde euch über meinen unfreiwilligen Selbstversuch "Wie wenig Schlaf kann der Langdistanzler verkraften" auf dem Laufenden.
Haut rein