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Alt 11.05.2009, 21:35   #3111
DasOe
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Registriert seit: 09.10.2006
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Sizilien Blog Teil 2

06.05.2009
4. Etappe Capo D’Orlando - Messina
Distanz: 137 km
Fahrzeit: 05:33:40h
Höhenmeter: 800

2009-05-06 4. Capo d'Orlando - Messina.jpg

Flach sollte es über die Küstenstrasse nach Messina gehen. Naja meistens jedenfalls. Man wird demütig und freut sich schon, wenn die Anstiege nicht ganz so lange ausfallen. Meine Beine waren nicht mehr wirklich vorhanden, aber irgendwie schafften sie eine annehmbare Trittfrequenz und somit auch in der Gruppe mitzufahren. Die Landschaft unterschied sich sehr deutlich von den letzten beiden Tagen. Keine Spur von Einsamkeit und wenig Ortsdurchfahrten, eher das genaue Gegenteil war der Fall. So konnten wir ausgiebige Studien sizilianischen Stadtlebens betreiben. Bald herrschte Übereinstimmung, dass Sizilianer sicher vieles können, aber Autofahren gehört definitiv nicht dazu. Wir erreichen den nordöstlichsten Zipfel Siziliens und schauen nach Kalabrien hinüber, das zum Greifen nahe ist. Zum Ende der Etappe „genießen“ wir das Feierabendverkehrschaos in Messina, bevor wir unser Hotel erreichen.

07.05.2009
5. Etappe Messina - Paterno
Distanz: 136 km
Fahrzeit: 06:57:40h
Höhenmeter: 2378

2009-05-07 5. Messina - Paterno.jpg

Die Königsetappe. Taormina. Ätna-Nord. In der Gruppe ging es in flottem Tempo los. In Taormina die erste längere Pause. Fotos werden gemacht, das Wetter und die Laune sind grandios. In Rucksäcken hatten wir unsere Kleidung für die Abfahrt vom Ätna zurecht gelegt. Einen kleinen Teil nahmen wir als Vorsichtsmassnahme in den Trikottaschen mit. Bis Fiumefreddo geht es noch flott dahin, eine Rechtsabbiegung und von nun an gings bergauf. Von Meereshöhe bis auf 1.603 Meter, lange 21 km. Nach einer gewissen Zeit beginnen meine Füsse zu schmerzen. Meine alten Radschuhe hatten sich den Tag ausgesucht, um den Geist aufzugeben. Die Klettverschlüsse halten nicht mehr und ich rutsche in den Schuhen herum bzw. fast heraus. Die Schmerzen waren kaum auszuhalten und bei ca. 1500 Hm war ich soweit, dass ich den Begleitbus herbeirief. Das Problem war nur, dass der am verabredeten Treffpunkt auf ca. 1.600 Hm stand und dort die ankommenden Radler mit ihrer warmen Kleidung versorgte. Entgegenkommen, das ginge. Also weiter den Anstieg hoch gekämpft. An der Stichstrasse kommen uns die Mitfahrer auf der Abfahrt entgegen und wir beschließen unsere warmen Sachen aufzuteilen und ebenfalls abzufahren, da es inzwischen wieder sehr kalt geworden war. Um die Knielinge besser anziehen zu können, setze ich mich hin und *pah* FUSSBODENHEIZUNG. Unglaublich wie warm die Straße ist, tja wir sind ja auf einem Vulkan! Die Abfahrt wird erwartet eiskalt und wir sind froh, als wir an einer Straßenkreuzung einen unserer Tourguides treffen, der uns ein wenig Wasser anbietet und ansonsten ziemlich schlechte Laune hat. Wir fahren weiter und nach einer Weile beschließen wir uns mit Cola und einem Cornetto zu versorgen, da wir seit Stunden nichts mehr zu Essen bekommen hatten. Ca. 20 km vor unserem Zielort treffen wir unseren Begleitbus inkl. Fahrer, der uns auf dem GPS-Gerät die Reststrecke zeigt und uns mit kleinen Sandwiches versorgt. Derart gerüstet wollen wir gerade weiter, als unser Tourguide mit zwei weiteren Mitfahrern und noch schlechterer Laune auftaucht. Wir schloßen uns an und rollten zu fünft bis zum Hotel. Der letzte Abend der Rundfahrt war dann trotz aller misslichen Erlebnisse während des Tages doch noch vergnüglich und wir genossen das Essen.

08.05.2009
6. Etappe Paterno – Fontane Bianche
Distanz: 112 km
Fahrzeit: 04:31:00h
Höhenmeter: 960

2009-05-08 6. Paterno - Fontane Bianche.jpg

Die Hälfte der letzten Etappe war mir bereits aus dem März bekannt und entsprechend freute ich mich schon darauf, da das zu durchfahrende Tal landschaftlich besonders schön ist. Außerdem fand ich es angenehm, die Strecke in Teilen zu kennen, da ich mir meine restlichen Kräfte besser einteilen konnte. Bis zur ersten Pause fuhren wir wieder in Zweierreihe, danach nahm ich mir eine Auszeit und genoss Landschaft und das wunderbar sommerliche Wetter. Die Fahrt durch das Tal wurde genauso schön wie ich es mir erhofft hat hatte. Den ein bisschen Urlaub sollte es auch sein ... Als wir Cassibile erreichten, machten sich fast heimatliche Gefühle breit und es wurde gelacht und gescherzt. Wir hatten es geschafft. Keine Stürze. Nur drei Platten. 743 km. 34:17 Std. 9570 Hm. Nunja Sitzbeschwerden und eine verspannte Nackenmuskulatur, Beine aus Brei waren zu verzeichnen. Aber es war geschafft. Ein Glas Sekt, ein letztes Gruppenbild. Die anschließende Fahrt zur Eisdiele war einfach nur gut, das Gelato und der Cappuccino schmeckten wie immer. Das letzte gemeinsame Abendessen, es saßen alle Mitfahrer an einem Tisch und jedem war die Erleichterung aber auch ein bisschen Stolz auf die gebrachte Leistung anzumerken. Es gab einige Kritikpunkte und positive Aspekte, die auf den verteilten Feedbackbögen vermerkt wurden. Dann begann das Verabschieden, da die ersten bereits um 6.00 Uhr zum Flughafen gebracht wurden. Bei mir begann ein unangenehmes Halskratzen, was sich in den kommenden Tagen zu einer handfesten Erkältung auswachsen sollte. Eine Erinnerung an die Ätna-Tour.

09.05.2009

Der letzte Tag begann mit einem gemütlichen Frühstück um 9.15 Uhr, einer Uhrzeit an der wir in den vergangenen Tagen bereits die ersten Kilometer hinter uns gebracht hatten. Meine Freundin hatte Geburtstag, also gab es noch eine kleine Geburtstagstorte und gegen 11.00 Uhr begannen wir die Räder zu verpacken und möglichst wenig an den Koffer bzw. Taschen zu hantieren. Den Mief hielt man kaum aus. Um 17.30h startete unser Flieger Richtung München. Der Anschlussflug startete pünktlich um 20.30 Uhr – jedoch informierte uns nach einigen Warteschleifen über Würzburg der Pilot, dass der Flughafen Frankfurt wegen Unwetter geschlossen sei und wir nach Nürnberg ausweichen müssten. Dort standen wir 30 min., wurden betankt und flogen dann nach Frankfurt. Während des Fluges konnten wir in der Ferne noch einige eindrucksvolle Blitze bewundern, bevor wir dann endlich um 22.40 Uhr Frankfurt erreichten.
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