Laufen: 42.2 Km, 1`900 HM, von Brienz zur Kleinen Scheidegg rauf
Nun stand mir zum "Nachtisch" der Marathon bevor, Jonas Deichmann nennt das bei seinen Triathlons jeweils ein «Läufchen», der machte auch 120 Langdistanz Triathlons an 120 Tagen hintereinande
In der Wechselzone 2 hatte Christoph und Martin schon alles vorbereitet, ich ass nochmals etwas, diesmal Teigwarensalat, trank genug, zog mich um und nach ca. 28 Minuten Pause ging es los auf das «Läufchen»
Da Mell und Thomas bis dahin mit ihren Bikes noch nicht in der Wechselzone eingetroffen waren, begleitete mich spontan Christoph die ersten 8.5 Kilometer zu Fuss auf der Laufstrecke. Dies war für mich Super, Mell und Thomas konnten ja nichts dafür, mit einem Wohnmobil und dem zweiten Auto von Ascona nach Grindelwald und danach mit ihren Bikes in die Wechselzone nach Brienz zu fahren, brauchte seine Zeit. Vor allem bei so viel Verkehr auf den Strassen an einem Samstag. Hinzu kam das wir alle rund eine Stunde früher unterwegs waren, da ja das Schwimmen kürzer war und ich für die Radstrecke mehr Zeit eingeplant hatte. Ich hätte wohl ein bisschen mehr die Aussicht und Bergwelt genießen müssen auf der Radstrecke, dass mache ich sonst in den Trainings
Um 14:49 Uhr lief ich los, zuerst mit einem kurzen flachen Abschnitt entlang des Brienzersee, es folgte aber schon bald der erste steile Anstieg zu den Giessbachfällen. Das sind nur ca. 3 KM mit 160 HM, aber nach der langen Radstrecke «fahren» die schon mal richtig in die Beine

Danach läuft man unter den Giessbachfällen durch, ein weiterer Höhepunkt der einmaligen Strecke des Swissman
Nach den Giessbachfällen stand Thomas bereit, gerade richtig, ab da war auch der Support mit dem Bike möglich, die ersten 3 KM wäre dies so oder so nicht möglich gewesen, das passte also. Es folgten 5.5 Km oberhalb des Brienzersees, der unten in seiner blauen Farbe leuchtete, Regen war zu dieser Zeit nicht in nächster Nähe, weiter weg in Richtung Westen waren aber dunkle Regen- und Gewitterwolken zu sehen. Bei KM 8.5 folgte einer meiner «persönlichen» Höhepunkte 😉 Beim Supporter Treffpunkt Iseltwald war meine Familie, Fränzi, Tim und Mayla, im Einsatz als offizielle Crew Helfer des Swissman. Ich freute mich riesig sie zu sehen und natürlich konnte ich nicht einfach vorbei rennen 😉Allzu lange blieb ich aber nicht bei ihnen, sie hatten einiges zu tun, da in Iseltwald sehr viele Touristen unterwegs waren und die drei die Parkplätze für die Supporter des Swissman *koordinieren* mussten. Kein einfacher Job, die Touristen wussten ja nicht, was da noch für ein Anlass stattfand….
Ab Iseltwald war Christoph vorerst vom Laufen «befreit», es ging weiter mit Thomas, er hatte auf seinem Bike alle Verpflegung für mich mit dabei. In Bönigen bei KM 14, kam Mell mit dazu, ebenfalls mit Verpflegung auf dem Bike ausgerüstet. Weiterhin hatten sie Getränkeflaschen mit Iso, Cola, Gels, Riegel und meinen geliebten Mini Biberlis dabei, Nüsse und Salztabletten waren inzwischen ebenfalls im Sortiment. Der Support auf der Laufstrecke war wie auf der Radstrecke, Top!! Die beiden motivierten mich, verpflegten mich, wir hatten Zeit, um ab und zu ein Schwartz zu halten und zu lachen

Die schöne Landschaft zog an uns vorbei, die Genossen wir natürlich ebenfalls.
Wettermäßig war es warm, nicht mehr so heiss, da es mittlerweile mehr Wolken hatte und wir uns im Tal in Richtung Grindelwald befanden. Kilometer 25 war vorbei, jetzt folgten einige steile Passagen Richtung Burglauenen, in dieser Zeit kam ich zum ersten Mal in den Regen an diesem Tag. Innert kurzer Zeit war ich und meine Supporter richtig heftig nass, was aber nicht weiter schlimm war, eine Abkühlung tat gut.
Die Anstiege zu diesem Zeitpunkt «fuhren» mir aber «ein», zwischen KM 28 bis KM 33 hatte ich zum ersten Mal an diesen langen Tag, eine Krise. Das Laufen fühlte sich plötzlich «schwer» an, die Beine wollten nicht mehr so recht, aber mit aufmunterten Worte und Gesprächen haben mich Mell und Thomas da durchgebracht und wir trafen um 19:37 Uhr beim Check Point in Grindelwald ein.