Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Zur Sache: Impfnebenwirkungen wurden zu allen Zeiten und auf allen Plattformen rauf und runter debattiert. Auch auf Youtube und auch auf Twitter. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sowieso, außerdem in allen Zeitungen.
Diese breit geführte Diskussion wurde an den jeweiligen Wissensstand angepasst. Was man nicht wusste, wurde logischerweise nicht diskutiert. Als die Fakten vorlagen, wurden sie auch diskutiert. Parallel zu dieser sachlichen Debatte ...
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Diese Darstellung halte ich für sehr vereinfacht und beschönigend; sachlich war die Debatte um die Impfung in Deutschland im seltensten Fall (außer von wenigen wie Streek, Kekulé). Das habe ich in Ungarn deutlich unaufgeregter erlebt; in Schweden sowieso.
In den ersten Monaten wurde das Risiko von schwere Nebenwirkungen durch eine experimentelle Impfung mit völlig neuer, noch nicht erprobter Wirkungsweise bereits von sog. Querdenkern thematisiert, während ein Lauterbach von "praktisch nebenwirkungsfreien Impfungen" schwurbelte, und Joshua Kimmich, der Bedenken hatte, das Risiko der Impfung einzugehen, massiv medial und politisch angefeindet wurde. Alle Risiken, die als Möglichkeit bestanden, und von denen sich viele später bewahrheitet haben, wurden lange Zeit massiv öffentlich geleugnet. Sogar als in manchen Ländern die Impfung für unter 50-Jährige verboten wurde, da die Risiken den Nutzen eindeutig überstiegen (je jünger, desto mehr), wurde hier noch lange über die Impfpflicht für alle debattiert. Und daß die Impfung bei Kindern häufiger schadet, als nützt, wurde kaum je offen zugegeben; nur Mertens von der Stiko hat eine Weile versucht, die Kinder vor unnötigen Impfungen zu schützen, aber auch er ist irgendwann unter dem medial-politischen Druck eingeknickt. Daß es Impfchargen mit extremer Häufung von schweren bis tödlichen Nebenwirkungen gab, wurde in Dänemark schon früh herausgefunden; unser Paul-Ehrlich-Institut schwurbelte davon, daß sowas nicht erkennbar sei, und spielt die hohe Anzahl von Meldungen herunter.
Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Parallel zu dieser sachlichen Debatte gab es eine Fakenews-Kampagne. Querdenker haben alle möglichen Falschbehauptungen zu den Nebenwirkungen verbreitet. ...--
Auch in diesem Fall wird ein berechtigtes gesellschaftliches Thema – die Meinungsfreiheit – an seinen äußersten Rändern debattiert, nämlich an den Fakenews von Leuten, die unter anderem behaupteten, Bill Gates wolle im Rahmen einer Weltverschwörung die Menschheit chippen. Aus diesem Randphänomen konstruierst Du die Behauptung, es herrsche allerorten Zensur in den Medien, und Donald Trump räume das auf.
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Meine Sicht: auch in diesem Fall wurden haarsträubende Extreme als Vorwand genutzt, um gleichzeitig auch viel berechtigte Kritik, Zweifel, Diskussion zu dem Thema zu ersticken und mit der moralischen Keule des Querdenkertums, mit Vorwürfen wie Pandemietreiber, Egoismus, Verschwörungstheorie u.ä. zu diskreditieren und zu unterdrücken.
Es herrscht nicht "allerorten Zensur", aber sie wird wiederholt praktiziert, um bestimmte, für bestimmte Gruppen (Politiker, Medien, Aktivisten, ...) wichtige Themen zu besetzen und medial-gesellschaftlich zu dominieren. (Übrigens halte ich es auch für Zensur, wenn man wiederholt Berichte liest von Büchereien, die Kinderbücher wegen mangelnder PC aussortieren, oder wenn bekannte Kinderbücher umgeschrieben werden; es geht also über die Medien hinaus.).