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Alt 18.10.2024, 04:04   #88
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.913
Heute habe ich das Schwimmen geskipt und mich früh morgens auf das Rad gesetzt. Bei schönsten Sonnenschein und mäßigem Wind radelte ich von Kona auf dem Highway (natürlich) nach Norden, vorbei an Waikaloa zum Abzweig nach Kawaihae.

Der von Kona aus gesehen entferntere Teil der Strecke ließ sich gut fahren! Zum ersten Mal hat mir das Radtraining hier richtig Spaß gemacht. Der Verkehr in diesem Abschnitt ist geringer und entspricht einer viel befahrenen Bundesstraße in Deutschland. Auf dem breiten Seitenstreifen ließ es sich aber gut fahren.

Ich sah mehrere Leute, die mit Plattfüßen am Straßenrand standen und entweder die Schläuche wechselten, oder auf meine Nachfrage hin mitteilten, gleich abgeholt zu werden. Meine Conti-Reifen haben bis jetzt gehalten. Aus meiner Sicht wäre es am besten, für die Zeit vor dem Rennen einen robusten Trainingsreifen zu fahren, zum Beispiel einen Conti 4Seasons. So pannensicher wie möglich. Für das Rennen kann man dann geschmeidigere Pellen aufziehen.

Ich war gut 4 Stunden unterwegs und hatte 4 Radflaschen an Bord. Für 2.5 Stunden hatte ich ganz gute Beine und hatte Spaß. Prima! Eine eindeutige Verbesserung. Dann bin ich recht schlagartig verdurstet. Die Zunge klebte mir am Gaumen und ich eierte auf dem kleinen Blatt die Hügel rauf. Am Ende war ich so fertig, dass ich am Walmart, nur 10 Radminuten von zu Hause entfernt, eine Pause einlegte. Ich steckte die Kreditkarte in den Getränkeautomaten und ließ zwei Dosen Monster und eine Dose Cola raus. Zu Hause angekommen exte ich drei weitere Radflaschen weg. Das macht in der Summe 6.5 Liter für 4 Stunden Radtraining oder 1.5 Liter pro Stunde. Das ist wohl meine heutige Lektion, die ich sehr ernst nehme.

Am Walmart schob eine bestimmt 80jährige, spindeldürre Dame ihren Einkaufswagen an mir vorbei, während ich auf dem Oberrohr meines Rades lehnte und mich an der zweiten Dose Monster festklammerte. Sie hielt unvermittelt an und fixierte mich scharf, aber freundlich. "Good luck for you, man!", sagte sie. Und dann: "Be careful, Hawai is a rough place!". "I will!" sagte ich lächelnd. Was sie wohl damit meinte? Jedenfalls scheine ich nicht besonders gut ausgesehen zu haben.

Ich lerne jeden Tag dazu. Ich habe den Eindruck, hier jeden Tag an anderer Stelle an meine körperlichen Grenzen zu stoßen. Hätte ich heute nach dem Radfahren einen Marathon laufen sollen – ganz ehrlich, das hätte ich nicht gekonnt. Lesson learned: Man muss hier saufen wie ein Kamel.

Ich muss Schluss machen für heute. In einer halben Stunde fahren wir im Geländewagen unserer Nachbarin (auf dem Rücksitz) hinauf auf den Mauna Kea. Er ist über 4000 Meter hoch. Dort wollen wir den Vollmond anschauen, direkt bei der weltberühmten Sternwarte. Das lasse ich mir als Weltraumfreak nicht zweimal sagen. Dafür schleppe ich gerne die Bergkristalle aus unserem Haus mit rauf, die nach dem Willen unserer Nachbarin auf der Bergspitze energetisch neu aufgeladen werden müssten. Von mir aus!

Dass es dort oben arschkalt sein wird, versteht sich von selbst, ebenso wie die Tatsache, dass ich nur dünne Klamotten dabei habe. Hier bewahrheitet sich die alte Sportlerweisheit: Du frierst das ganze Jahr nicht so wie im Sporturlaub unter südlicher Sonne!
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