Na, da hab ich euch ja jetzt ganz schön reingeritten...
Ich hab die Frage bewusst so formuliert, dass sie fröhlich falsch verstanden werden kann.
Ich hätte auch fragen können: " was haben wir jetzt davon, dass der Typ den Exzess nicht überlebt hat?", und:
Was ich eigentlich meinte, war: "was kommt jetzt, nachdem sich ein Jugendlicher mit 52 Tequillas zu Tode gesoffen hat?."
Schon wieder zerreissen sich alle das Maul: Flatrate zum Besaufen verbieten, den Wirt in die Mangel nehmen, Alkoholverbot bis 18, für Fahranfänger und überhaupt.
Kommt mal wieder runter von eurem sozialen Trip!
Ums klar zu sagen: ich war gezwungen, relativ früh selbständig zu werden. Ich bin es gewohnt, Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung für die Konsequenzen zu tragen, ich hab seltenst mit Netz und doppeltem Boden gearbeitet, so gut wie nie mit doppelten Versicherungen und dreifacher Absicherung und immer die Verantwortung für mich und mein Tun getragen. Wenn ich Mist gebaut hab, hab ich die Suppe ausgelöffelt und die Schuld dafür nicht bei anderen gesucht.
Ich weiss, dass das weitgehend konträr zum allgemeinen Trend ist, immer nen anderen Deppen zu suchen, den man für die eigene Dummheit bezahlen lassen kann, aber so isses nu mal.
Aus diesem kühlen Grund hab ich kein Mitleid mit jemandem, der sich und sein Leben so wenig im Griff hat, dass er sich 52 Tequillas in den Kopf schüttet.
Das ist für mich kein Grund, dem Wirt irgendwas anhängen zu wollen und auch nicht, vom Gesetzgeber zu erwarten, dass er da regulierend eingreift. Genausogut könnte man verbieten, sich mit Tabletten das Leben zu nehmen oder vom Hochhaus zu springen.
Nur: genau so ne sinnlose Aktion wird kommen.
Sie wird wieder nicht die Ursache beheben, sondern nur die Wirkung betreffen.
Ob wir nu mit der Feststellung, dass wieder miese Erziehung die Ursache sein könnte oder ein desolates Elternhaus, am Ausgangspunkt des eigentlichen Themas angekommen sind, lasse ich mal dahingestellt.
Bei 52 Tequillas steht mit Sicherheit ein deutlich dreistelliger Betrag im Raum, und da wäre ich mir nicht sicher, dass nicht ein Söhnchen aus gutem Hause mal zeigen wollte, was er so drauf hat und abkann.
Und um zu meiner Rehabilitation noch folgendes vorzutragen:
für mich hat jedes Menschenleben den gleichen Stellenwert. Egal ob Penner, neureicher Schnösel oder Königssohn. Jeder hat im Rahmen seiner Fähigkeiten und Möglichkeiten das Recht, das Beste oder was er dafür hält, aus seinem Leben zu machen. Nur das Recht des Einen begrenzt die Freiheit des Andern, aber das spielt hier keine Rolle, denn der Knabe hat ja niemanden gefährdet ausser sich selbst.
Er hat nur ausser Acht gelassen, dass durch (direkten Einfluss von) Alkohol mehr Menschen umkommen, als durch Verkehrsunfälle, AIDS und illegale Drogen zusammengenommen
(die Klammer oben, bzw die drei Worte darin deuten es an: es kommen noch "einige" dazu, die durch unter Alkoholeinfluss Stehende zu Tode kommen).