Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Du hattest noch nie ein E-Auto, richtig? Auch nicht für ein, zwei Wochen?
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In 10 Jahren haben wir eine verbesserte Technik bei den E-Autos, günstigere Preise, mehr Ladestationen, mehr klimaneutralen Strom und deutlich höhere CO2-Abgaben auf Benzin und Diesel. Erst dann kommt das Verbot von Neuzulassungen mit Verbrennungsmotor. Ist Dir das bewusst?

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Ich seh das im wesentlichen auch so. Ich finde es insgesamt lohnenswert die zu betrachtenden Zeiträume nicht in Monaten oder Jahren sondern eher in Jahrzehnten zu bemessen.
Zum Beispiel: wie werden wir in 10 oder sagen wir 30 Jahren auf diese Diskussion blicken. Ich gehe davon aus, hoffe es zumindest, dass wir müde über die Menschen, ja uns, lächeln werden die in 2024 es immer noch für eine gute Idee hielten Öl in einen 1-2 Tonnen schweren Blechkübel zu kippen um damit von a nach b zu kommen.
Zum Beispiel auch: Ich kann mich noch an eine hitzige Diskussion, von vor ca 30 Jahren erinnern. Das ging den ganzen Abend, Thema war damals: Was könnte die nächste Sprunginnovation (wie Buchdruck, Dampfmaschine, Transistor..) sein, die die Menschheit auf das nächste level hieven wird. Ganz am Schluß waren wir uns einigermaßen einig, dass es die Lösung des Energieproblems sein wird (damals noch unter dem Eindruck der "bald endenden" Ölvorräte). Heute kann man aus meiner Sicht sagen, dass dieses Problem gelöst ist, wir können mehr als genug Energie erneuerbar erzeugen. (Geil !) Es fühlt sich halt nicht so an, weil wir mitten in dieser Transformation stecken. M.E. auch weil wir dazu neigen eher kürzere Zeiträume in den Blick zu nehmen. Aber das Problem ist aus Sicht eines Entwicklungsingenieurs gelöst, man muß nichts mehr erfinden sondern nur noch "vollends umsetzen".
Natürlich muß man sich Sorgen machen um die deutsche Wirtschaft, weil sie aktuell immer noch sehr vom Autobau, und hier v.A. vom Verbrennermotor leben. Im Speckgürtel von Stuttgart wohnend ist diese Sorge ziemlich präsent. Das ist aber eine andere Fragestellung und wir sollten das nicht vermischen. Ich hoffe natürlich, dass die Autoindustrie diese Transformation schon hinbekommt.
Eine Fragestellung die ich völlig vermisse in der mir bekannten Diskussion: Nehmen wir an die Dekarbonisierung schreitet so voran, wie wir uns das vorstellen. Dies würde zu totalem Verfall der Ölpreise führen. Wie geht man damit um, ich denke an Fragestellungen wie: "Sollte man die CO2 Bepreisung bei fallenden Ölpreisen nicht deutlich dynamischer erhöhen als es jetzt geplant ist ?" aber auch "Welche sozialen Verwerfungen oder sogar Gefahren für den Weltfrieden wird dies nach sich ziehen für Länder die heute im Wesentlichen vom Export von Öl und Gas leben ?" Hierzu würde mich belastbares Material interessieren.