Heute berichtet SPON über ihren erst vor kurzem eingestellten palästinensischen Journalisten aus Gaza in einem Nachruf, bevor der junge Mann den ersten Artikel in SPON geschrieben hat. Leider steht der eindrückliche Nachruf hinter der Paywall. Deswegen zitiere ich etwas mehr als nur den Teaser. Sorry.
Zitat:
Roshdi Sarraj hätte Gaza wohl verlassen können, um an einem anderen Ort ein besseres Leben zu finden. Doch er wollte nicht. Er blieb in seiner Heimat, um der Welt zu erklären, was dort passierte, bis zum Schluss. Am Sonntag starb Sarraj, wahrscheinlich bei einem Luftschlag auf das Viertel Tel al-Hawa in Gaza-Stadt, wo er sich mit seiner Frau und seiner elf Monate alten Tochter im Has der Familie Sarray aufhielt. Bilder der Gegend zeigen zerstörte Häuser. Sarrajs Familie überlebte, doch den ersten Geburtstag seiner Tochter wird Sarraj nicht mehr feiern können. Er wurde nur 31 Jahre alt.
Mindestens 24 Journalisten verloren seit Beginn des Gazakriegs am 7. Oktober ihr Leben: drei Israelis, ein Libanese und 20 Palästinenser. Schon jetzt ist es auch für Journalistinnen und Journalisten einer der tödlichsten Konflikte der jüngeren Vergangenheit. Aus Gaza zu berichten ist für ausländische Journalisten so gut wie unmöglich, das israelische Militär lässt niemanden hinein oder heraus. Umso wichtiger ist die Arbeit lokaler Journalistinnen und Journalisten. Sie arbeiten unter widrigsten Bedingungen: kaum Strom, kaum Internet und ständige Luftschläge durch das israelische Militär. Auch vor der aktuellen Eskalation war die Arbeitssituation für Journalistinnen und Journalisten in dem von der Hamas kontrollierten Gebiet sehr schwierig. Sarraj hatte sich dennoch bereit erklärt, für den SPIEGEL aus Gaza zu berichten. Sechs Tage nach dem ersten Kontakt ist er tot.".... Es folgt seine kurze Lebensgeschichte.
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Im Nachruf wird erwähnt, dass sein 28jähriger Freund und Geschäftspartner der gemeinsamen Medienproduktionsfirma 2018 bei seiner Journalistenarbeit getötet worden ist.
Zitat:
"2018 starb Murtaja, als er über Proteste am Zaun zu Israel berichtete.
Eine Kugel traf ihn, obwohl er eine blaue Presseweste und eine Kamera
trug. Der damalige israelische Verteidigungsminister sagte, Murtaja sei
von der Hamas bezahlt worden. Beweise dafür gab es damals nicht.
Sein Freund Sarraj führte fortan ihr gemeinsames Werk allein fort."
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"Wenn wir Gaza verlassen, dann nur in den Himmel. Nachruf auf einen jungen Mann, der das Leben in Gaza zeigen wollte. (Paywall)"
Ps. @schwarzfahrer et al.: Bestimmt hat er von seinem Dach Raketen abgeschossen, die er vorher aus der Hauswasserleitung gebastelt hatte und dachte als Araber nur an eines, Juden zu ermorden und sich für die Hamas-Rente seiner Familie als Märtyrer zu opfern. Ausserdem ist er selbst an seinem Tod schuld, weil er keinen Aufstand gegen die Hamas organisiert hat oder in ein anderes Land ausgewandert ist und ein Schutzschild war.