Zitat:
Zitat von Genussläufer
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Oder zurpück zum Fadentitel... einen echten Rechtsruck sehe ich in der Bevölkerung nicht.
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Ich sehe das ziemlich anders. Wenn eine gewisse Wählerwanderung von der SPD, PdL (um mal bei der "traditionellen Linke" zu bleiben,) zur AFD oder CDU/CSU erfolgt, findet klar eine Verschiebung im politischen Parteien-Spektrum nach rechts statt, auch durch die Wähler erwünscht, egal aus welchen Motiven. Was diese sind (Protest, Nichtwähler, Wechselwähler, Stammwähler) müssten Umfragen / Studien aufklären.
Die gewaltigen Stimmenverluste der SPD seit Schröder folgen einem deutlich erkennbaren Trend. Grund dafür sind objektive Veränderungen in der Produktion und bei den Beschäftigungsstrukturen (mehr Abiturienten, weniger Industrie, mehr Dienstleistung, mehr Prekariat, weniger Gewerkschaftsmitglieder, Verlagerung durch Globalisierung) sowie demografische Faktoren (ältere SPD-Stammwähler sterben aus, neue kommen weniger dazu).
Eigentlich kennt man diesen Trend der Auflösung, im besten Fall Veränderung der sozialdemokratischen Parteien aus vielen westeuropäischen Ländern infolge der Veränderung der Produktion und der Arbeitermilieus. Auch die CDU hat ihren sozial-christlichen Arbeitnehmerflügel (Blühm u.a.) mittlerweile mehr oder weniger verloren und ist wirtschaftpolitisch nur noch neoliberal, also konservativer und rechter ausgerichtet. Blühm ginge heute bei den Rentenplänen der Ampel auf die Barrikaden. Sie sind neoliberaler als die damalige CDU mit Blühm.