Zitat:
Zitat von Adept
Kommen die meisten Wähler der AFD nicht eher aus der Mittel- und Unterschicht? Siehe hier: https://www.wsi.de/de/blog-17857-17870.htm
Besonders bei der Unterschicht ist die Unzufriedenheit hoch und sie stehen in einer gewissen Konkurrenz zu den Einwanderern. Sowohl was Job, finanzielle Unterstützung als auch Wohnviertel angeht. Die Kontaktpunkte sind hoch.
Ab der oberen Mittelschicht können sich die Leute ihre Stadtviertel aussuchen. Solange die Probleme nicht vor meiner Tür sichtbar sind, kann man da viel toleranter sein.
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Ich denke schon, dass unter den einkommensschwächeren Schichten die Ablehnung gegenüber Asylbewerbern möglicherweise höher ist als wie bei den oberen Mittelschichten. Auch zahlreiche Arbeitsmigranten in den einkommensschwachen Schichten sehen Asylbewerber kritisch. Z.B. existiert eine Ablehnung der afrikanischen Asylbewerbern auch unter Menschen türkischer Herkunft. Oder ein kulturelles Überlegenheitsgefühl bei manchen Arabern gegenüber Schwarzen usf. Und einkommensstärkere Bürger mit ausländischer Herkunft ziehen natürlich in die etwas wohlhabenderen Viertel in den Städten und verlassen ärmere Viertel. Insofern verlaufen die Trennlinien auch nie zwischen ausländisch / deutsch, wie hier von einigen postuliert, sondern eher zwischen den sozialen Schichten bis zur "untersten" Stufe, den Asylbewerbern in den Heimen. Eine auf der Unterscheidung "Deutsch / Ausländer" oder Nationen basierende Argumentation dient halt vor allem der Spaltung der lohnabhängigen Menschen und der Schürung von Konkurrenz.
Ausserdem: Alle Studien zeigen, dass da wo weniger Migranten wohnen auch die allgemeine Fremdenängstlichkeit / -feindlichkeit unter der deutschen Bevölkerung am grössten ist und in den Städten mit den höchsten Anteilen am geringsten. Insofern erzielt die AFD am meisten Stimmen in ländlichen Regionen mit geringen Ausländeranteilen.