Zitat:
Zitat von Klugschnacker
Genau dagegen wehrt sich die Jugend. Sie möchte ihre Schaffenskraft nicht für die Folgen unserer Umweltverschmutzung aufwenden.
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Schön. Wofür will sie ihre Schaffenskraft denn einsetzen? Ihre Eltern zwingen, den Job für sie zu erledigen?
Die Generation meines Großvaters wollte seine Schaffenskraft vermutlich auch nicht auf den Wiederaufbau der Zerstörungen des 1. Weltkriegs verschwenden - hat aber die Ärmel hochgekrempelt und gemacht. Das Gleiche passierte der Generation meiner Eltern nach dem zweiten Weltkrieg. Meine Generation hat einiges der Umweltsünden der Nachkriegsgeneration aufgeräumt und begradigt, sobald sie erwachsen wurde, und in die entsprechende Position kam; (nur mit Protesten kam man in den 60-ern und 70-ern auch kaum zu einem Ergebnis). Keiner hat die Fehler der Vorgänger komplett geradebiegen können, keiner hat eine perfekte Welt für die Nachkommen hinterlassen; beide Erwartungen sind zu hoch gegriffen.
So ist nun mal der Lauf der Dinge: jede Generation muß seine Welt nach eigener Vorstellung gestalten, die jeweilige Elterngeneration hat es nie und wird es nie für sie komplett richten können. Das hat nichts mit "nach mir die Sintflut" zu tun, sondern mit Übernahme von Verantwortung fürs eigene Leben und damit, sich daran zu orientieren, was man hat, nicht daran, was man sich wünscht.
Ich habe vollen Respekt vor jedem jungen Menschen, der seine Schaffenskraft in lernen steckt, um etwas bewirken zu können, oder in ein Startup, um die Welt etwas besser zu machen, etwas zu erfinden, was hilft die CO2-Emission oder Ressourcenverbrauch zu senken; oder auch vor dem, der sich konstruktiv politisch einbringt. Verständnis für die Jugend, die andere (Politiker, Mitmenschen) (um)erziehen will und nur fordert, statt selbst konstruktiv aktiv zu werden, fehlt mir.