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Zitat von Plasma
Ja. Eine, nennen wir sie jetzt mal Mutter, hat nicht darüber zu entscheiden, was im Kindergarten zu lesen ist oder allgemein was die Kinder anderer Leute zu lesen haben. Das ist gegenüber der Kindergartenleitung und vor allem auch gegenüber den Eltern der anderen Kinder übergriffig. Sie kann bestenfalls eine Anregung geben.
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Darf ich noch kurz nachfragen? Was bedeutet hier die Einschränkung "bestenfalls"? Darf die "nennen-wir-sie-jetzt-mal-Mutter" im Normalfall noch nicht einmal Anregungen zu einem Kinderbuch aussprechen, Deiner Meinung nach?
Verstanden habe ich Dich soweit, dass Du die Übergriffigkeit und Penetranz nicht gegenüber den Kindern empfindest (sie können das in der Bücherecke liegende Buch anschauen oder es ignorieren), sondern gegenüber den Eltern und der Kindergartenleitung. Diese sollen allein über das Bücherangebot in diesem Kindergarten bestimmen.
Das Verbieten von Büchern, die der Jugendschutz nicht beanstandet, in bestimmten Gesellschaftskreisen, verursacht bei mir eine Gänsehaut. Gibt es eine Liste mit unerwünschten Themen? Oder besteht zwischen den Eltern und der Leitung ein unausgesprochener Konsens, dass bestimmte Themen tabu sind?
(Sorry, falls das dumme Fragen sind; mein Sohn ist gemeinsam mit behinderten Kindern in einem inklusiven und liberalen Kindergarten aufgewachsen und begegnete früh einer großen menschlichen Vielfalt.)