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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Hände schlafen ein - welche Stellschraube?
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Alt 19.09.2022, 12:47   #38
365d
Auf eigenen Wunsch stillgelegt
 
Registriert seit: 14.03.2019
Ort: Schweiz
Beiträge: 1.792
Und nun noch meinen Senf:

Einschlafende Finger kommen meist von abgeklemmten Blutbahnen und Nerven im Handgelenk oder zu viel Druck auf den Händen.

Das kann verschiedene Ursachen haben, schwierig das im vorliegenden Fall ohne Bilder zu beurteilen.

Häufige Ursachen:
1. Handgelenke sind an den Griffpositionen nach innen abgeknickt. Das kann sowohl am Oberlenker wie auch an der Bremsgriffposition der Fall sein. Gerade (gestreckte) Handgelenke lindern das Problem
2. Man hat zu viel Druck auf der Handfläche.
Dies kann man mit mehr Dämpfung (Handschuhe, doppelt gewickeltes Lenkerband, Gelkissen) minimieren, oder mit der Haltung auf dem Rad.
Wir sind an drei Punkten mit dem Rad verbunden: Lenker, Sattel, Pedale.
Die Masse die wir auf diese drei Punkte ausüben ist immer dieselbe. Wir können nur die Verteilung steuern. je aufrechter wir sitzen, desto mehr geht der Schwerpunkt nach hinten und der Druck auf den Sattel wird vergrössert, am Lenker verringert.
Bei viel Watt geht dann wiederum viel Druck vom Sattel auf die Pedale über. Darum drückt der Sattel meist am Berg nie, sondern bei langweiligen GA-Ausfahrten in der Fläche.
Wir können also den Sattel grundsätzlich nach hinten schieben um den Druck vom Lenker zu nehmen, aber die Minimierung ist meist zu gering.
Der Fehler liegt nämlich darin, dass der Fahrer in seiner Position zu viel Druck auf dem Lenker hat, weil er seinen gesamten Oberkörper über gestreckte Arme auf dem Lenker abstützt. Die Hände müssen diesen Druck aufnehmen und reagieren mit Taubheitsgefühl, wenn Blutbahnen durch diesen Druck unterbrochen sind.

Druck vom Lenker erreichen wir damit, indem ein Grossteil des Oberkörpers vom Oberkörper selber - als von der Rumpfmuskulatur - gehalten wird, und nicht von den Armen.
Weiter erreicht man das, indem man die Schultern tief, mit leicht gebeugten Armen am Lenker hält, was den Druck auch spürbar verringert.

Wenn wir nun den Sattel einfach nach hinten stellen, dann werden zu gestreckte Arme noch weiter verschärft, denn dieser Fahrer hat noch weniger die Möglichkeit, in einer zu gestreckten Haltung die Arme zu beugen. Man geht also eher den Weg, indem man zwar den Sattel nach hinten schiebt, und den Oberkörperwinkel aber beibehält indem man einen kürzeren Vorbau verwendet. Der Schwerpunkt geht nach hinten, aber es findet keine Überstreckung statt.

Eine grosse Überhöhung zwischen Sattel und Lenker erzeugt ebenfalls einen grossen Druck auf den Lenker, weil der Oberkörper durch die flachere Haltung deutlich mehr Druck nach vorne erzeugt. Ergo bringt man mit weniger Überhöhung auch weniger Druck zustande.
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