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triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum - Einzelnen Beitrag anzeigen - Putin und die Ukraine
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 29.04.2022, 18:22   #4835
Hafu
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Klugschnacker Beitrag anzeigen
Mir scheint, Putin versteht unter dem Begriff "Russland" etwas anderes als Du, Lidl, Hafu und andere.

Für Euch ist nach meiner Wahrnehmung mit "Russland" das Land mit seinen aktuellen Grenzen gemeint, welches an Weißrussland, Lettland, Georgien und die Ukraine grenzt.

Wenn Putin von der Bedrohung Russlands durch die NATO spricht, meint er damit ein gedachtes, größeres russisches Reich, das Weißrussland, Lettland, Georgien und die Ukraine mit einschließt. Diese Länder sind entweder bereits NATO-Mitglieder oder Beitrittskandidaten.

Ich will mir diese Sichtweise nicht zu eigen machen. Sie erklärt jedoch für mein Verständnis, warum Putin sich von der NATO bedroht oder gar angegriffen fühlt, obwohl ihm aus unserer Sicht niemand etwas getan hat.
Du magst da durchaus recht haben (ich habe ja schon das Ost-Berlin-Trauma des ehemaligen KGB-Agenten Wladimir erwähnt, das sicherlich manche seiner heutigen Verbrechen erklärt). Die von ihm in Ostberlin erlebte Wende, mit dem überhasteten Truppenabzug der russischen Truppen aus der DDR und dem anschließenden jahrelangen Bedeutungsverlust der UDSSR haben ihn geprägt und erklären viele seiner späteren politischen Handlungen. Ich sehe also selbst einen gewissen Sinn dahin, die Gedanken von Putin in dessen eigener Welt nachzuvollziehen, aber nicht, um ihm deshalb in irgendeiner Weise entgegen zu kommen, sondern nur um der Annahme entgegen zu treten, dass er komplett wahnsinnig und irre und deshalb komplett unberechenbar ist.
Er hat sich schwer verkalkuliert mit dem Angriff auf die Ukraine und wird einen hohen Preis für diesen katastrophalen außenpolitischen Fehler bezahlen müssen.
Aber er ist weder irre noch komplett unberechenbar und deshalb muss man auch keine übertriebene Angst vor ihm haben.

Mir ist es auch ziemlich egal warum genau Trump so geworden ist wie er sich als Präsident benahm oder warum Bernd (sic) Höcke sich zum Nazi entwickelt hat.

Solche Küchenpsychologie hilft in einer Kriegssituation nicht wirklich weiter. Nur weil Putin im Gegensatz zu Höcke über Atomwaffen verfügt, soll man ihn gewähren lassen, während man andere mit ähnlichen Ansichten und Gedankengängen nur auslacht?

Das System Putin muss, da kann ich der US-amerikanischen, polnischen oder auch britischen Denkweise ausnahmsweise folgen, muss idealerweise maximal geschwächt werden, mindestens zu einem Grad, wie das System Lukaschenko in Weißrussland, dass er all seine Energien in innenpolitische Behauptungskämpfe stecken muss und keine Zeit und keine Ressourcen mehr hat, um außenpolitische Abenteuer an zu zetteln.
Diese Chance besteht, indem man die Ukraine unterstützt, indem man auf Seiten des Westens einheitlich auftritt und -ganz wichtig- indem man nicht der russischen Propaganda auf den Leim geht, die ganz klar auf Weltkriegsangst und Angst vor Atomschlägen aufbaut.

Die USA haben noch nicht mal die Reaktionsbereitschaft ihrer Atomsstreitkräfte erhöht, ebenso wenig wie die Franzosen. Alleine daran sieht man, wie wenig ernst zu nehmen Putins Drohungen sind. Selbst wenn Putin -was höchst unwahrscheinlich ist- taktische Atomwaffen in der Ukraine einsetzen würden, gäbe es deswegen keinen Weltkrieg. Die Ukraine würde weiterkämpfen (dann erst recht) und Putin hätte nur den Karren nochmal hunderte Meter tiefer in den Dreck gefahren und käme dann noch schwieriger aus seiner Situation raus. Es wäre ein leichtes dann ein komplett weltweites Handelsembargo (inklusive China) gegen Russland zu organisieren und Russland würde in kürzester Zeit Nordkorea-Status erlangen.

Geändert von Hafu (29.04.2022 um 18:28 Uhr).