Zitat:
Zitat von Koschier_Marco
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Die letzten Kriege also Irak I, II Afanistan waren nur wegen der Rohstoffe ausgetragen.
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Für Irak II (d
er Ausdruck ist mir nicht geläufig; ich vermute, dass du damit den dritten Golfkrieg meinst bzw. einfach Irak-Krieg wie er auf Wikipedia genannt wird) sowie für den Afghanistan-Krieg hätte ich gerne nachvollziehbare Belege für deine Rohstoffhypothese.
Beim zweiten Golfkrieg ging es in der Tat um die kuwaitischen Ölquellen, aber der ist halt mit über 30 Jahren auch schon sehr lange her.
Der Irak-Krieg war höchstwahrscheinlich ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg, aber Bush hat ihn auch nicht geführt, um Zugriff auf Irakische Rohstoffe, insbesondere Erdöl zu bekommen, sondern im Gegensatz zum zweiten Golfkrieg, den sein Vater geführt hatte, eher um das nach 9/11 angekratzte Selbstbewusstsein der USA wieder "aufzubauen" und mutmaßlich auch weil sich in den USA mächtige Interessensgruppen, die Bushs Macht absicherten wie z.B. die Rüstungsindustrie oder der Blackrock-Konzern von dem Krieg wirtschaftlichen Nutzen versprachen (und letztlich auch bekamen).
9/11 mit dem unmittelbaren Angriff auf die USA produzierte ein unglaubliches Trauma in der amerikanischen Öffentlichkeit und US-Politik, das über mindestens ein Jahrzehnt hinweg sehr viele außenpolitische Entscheidungen stark beeinflusste
Im Wikipedia-Artikel zum Irakkrieg taucht der Begriff Erdöl oder Rohstoffe als mögliches Motiv nicht ein einziges mal auf.
Ähnlich liegt es beim Afghanistan-Krieg. Afghanistan verfügt zwar mutmaßlich über Rohstoffe, aber in insgesamt 20 Jahren Besetzung haben die USA keinerlei Anstrengungen unternommen, diese Rohstoffe zu erforschen oder sie gar zu erschließen, obwohl sie weitgehend Kontrolle über den Großteil der afghanischen Provinzen hatten.
Auch beim bedingungslosen Abzug der USA 2021 gab es keinerlei Kooperationsvereinbarungen zum Erschließen dieser Rohstoffe, was den Taliban als neuen Machthabern enorm geholfen hätte ihre Machtbasis zu sichern. Tatsächlich versinkt Afghanistan seit Monaten in Armut und das einzige relevante Exportgut von Afghanistan ist so wie seit 50 Jahren auch heute noch Opium.
Die Motivation für den Afghanistan-Krieg lagen höchstwahrscheinlich ähnlich wie beim Irakkrieg darin, dass man den möglichen Attentätern von 9/11 und ihren Unterstützern keine Rückzugsgebiete bieten wollte und man Staaten, die sich nicht eindeutig von den 9/11-Attentätern distanzierten, oder von denen die USA glaubten, dass sie sie sogar unterstützten genaus als Feinde ansah wie die Attentäter selbst.