Zitat:
Zitat von merz
Die verlinkten Arbeiten waren Übersichten, die Forschung war verlinkt.
Es ist laufende Forschung, wenn Du Zahlen willst -
eine Studie, Preprint 10.2021: 63% (was immer das genau bedeutet)
https://www.medrxiv.org/content/10.1....14.21264959v1
Es bedarf selbstverständlich Expertenwissen, dass auch nur irgendwie genau zu verstehen und zu bewerten. Ich kann das nicht.
m.
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Danke, ich hatte während der Arbeit heute keine Muße nach Quellenforschung. Das sind die Zahlen, die ich suchte.
Die Ergebnisse würde ich so in "Normalsprache" übersetzen:
Es wurde an insgesamt über 7000 positiven Corona-Fällen die Ansteckungen im gleichen Haushalt untersucht. Etwa 2/3 waren Ungeimpfte, in den Haushalten wurde auch die Anfälligkeit von Geimpften und Ungeimpften unterschieden. Die Wirksamkeit der Impfung gegen Übertragung auf andere Haushaltsmitglieder wurde mit ca. 40 - 63 %, im Mittel also zu ca. 50 % ermittelt. D.h. geimpfte infizieren andere um etwa Faktor 2 seltener, als Ungeimpfte. Interessant finde ich, daß generell nur ca. 11 - 22 % der Haushaltsmigliedern infiziert wurden (ging um Delta, frühere Untersuchungen zu Alpha ergaben um 50 % höhere Infektionsraten - es wird eine inzwischen erreichte Immunität durch Durchseuchung vermutet), sowie daß geimpfte Haushaltsmitglieder etwa zu 10 % infiziert werden, egal ob der Virusträger geimpft ist oder nicht (vor allem Ältere, möglicherweise die Quote der Impfversager).
Fazit: daraus hätte man schon die Faustregel ableiten und kommunizieren können, infizierte Geimpfte stecken halb so viele Mitmenschen an, wie infizierte Ungeimpfte. Ist nicht dramatisch besser, aber eindeutig.
Jetzt fehlt noch eine repräsentative Erfassung der Anteile von aktuell herumlaufenden Ungeimpften und Geimpften infizierten. Aus der Hospitalisierungsrate im letzten RKI Bericht komme ich auf (über alle Altersgruppen zusammen) ca. 35 % Geimpfte, also wiederum halb so viele wie Ungeimpfte. D.h., 2G reduziert die Übertragungen (grob gerechnet) um maximal ca. Faktor 4 gegenüber 3G; wenn Ungeimpfte sich testen lassen, und damit ihr Übertragungsrisiko weiter senken könnte es auf etwas über Faktor 2 hinauslaufen (hier muß jetzt die Zuverlässigkeit der Tests als Zahl rein).
Dazu das Absolute Risiko: bei welcher Inzidenz sind wie viele überhaupt mit statistischer Wahrscheinlichkeit infektiös (aktuell ca. 2 /1000).
Solche Zahlen sind m.M.n. nötig, um eine sachliche zweckdienliche Diskussion über sinnvolle und effektive Maßnahmen zu führen.