Mit einer Gesamtverzögerung von 5 h erreichen wir dann die Brücke. Was tun? Die Strecke ist 112 mi, dazu noch die 20 mi als Bonus und es ist schon 12 h.

Ja, ich weiss, der Tag ist gebraucht, aber ich weiss warum ich hier bin.
Und während ich mich am Morgen noch über den Regen lustig mache ("endlich!")...

...rechnet der Wettergott später mit mir ab und präsentiert u.a. ein überflutetes Speisezelt sowie eine verregnete Bar.

Doch da sind wir noch nicht. Vor uns liegt ein einsamer Ritt durch Perth und Glenshee, entlang des River Dee, es ist ein wenig schade, dass ausgerechnet heute die Anderen zum Ausfragen usw. nicht da sind. Klar, gern beheben wir unterwegs im Regen auch noch Defekte, die Prüfungen nehmen kein Ende. Aber no surrender. Ginge auch nicht, meistens sehen wir eh niemanden, die Pit Stops sind längst aufgelöst. Der Climb mit heute über 2100 hm ist auch erfrischend, zwischendurch bin ich so gar, dass ich Schloss Balmoral, Lieblingsschloss der Queen und seitlich tatsächlich sichtbar, einfach nur kurz ansehe und dann einfach im Regen weiterradle. F__k 4, wie der humanistisch gebildete Radler dazu sagt.

Ich grüsse meine Lieblingstrainingspartnerin!
Am Ende zählt immer nur das Ergebnis: einen telephonischen Suchanruf der Leitung kassiert und 1 h oder so nach Ende der Zeitnahme auf eigener Achse ins Basecamp gerollt. "Allow me to buy you a drink, postman." - "No way, this one´s on me!" Stil kann man nicht lernen. Brauchst Du mal wieder ein Hinterrad? Nimm meins, nimm es auch dann, wenn ich den Rest des Bikes tragen muss.
Vor uns im Zelt riesige Teller, dazu viel Bier, welches? Egal. Preis? Machst Du Dich über mich lustig? Die anderen nehmen uns gern auf, wir haben viel zu erzählen und dann husch husch ins Körbchen, hilft nix, morgen früh sind wir wieder in der ersten Startwelle.

The show must go on!