Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Ja, es ist schon ein interessantes soziologisches Phänomen, daß Menschen in großen Epidemien immer Sündenböcke brauchen und finden. Ist seit dem Altertum bekannt, und besonders gut belegt bei der mittelalterlichen Pest. Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie reimt sich, oder so ähnlich.
|
Das lässt sich meiner Meinung nach nicht miteinander vergleichen. Im Mittelalter hatte man keine ausreichenden Kenntnisse über die Ausbreitungen von Infektionskrankheiten. In Ermangelung einer Ursache erklärte man einfach bestimmte Personen oder Personengruppen zur Ursache, meistens auf der Basis der bereits vorhandenen religiösen Ausgrenzung.
Das ist heute bei der Corona-Pandemie anders. Wenn sich zeigt, dass sich das aktuelle Infektionsgeschehen fast vollständig unter Nichtgeimpften Menschen abspielt, dann ist das keine Erfindung eines Sündenbocks wie im Mittelalter. Sondern es ist eine Tatsache, mit der man vernünftig umgehen muss.
In anderen Fällen hast Du mit dem Ruf nach einem Sündenbock durchaus recht. Man denke beispielsweise an den Mythos, Angela Merkel hätte eine Million Flüchtlinge ... aber das ist ein anderes Thema.
