Zitat:
Zitat von ironlollo
Ich würde mein Kind gerne aus der Kita nehmen. Aber mein Arbeitgeber meint, dass ich systemrelevant bin (was ich anders sehe) und bietet mir keine Möglichkeit von Homeoffice an. Erstens fehlen die technischen Mittel, zweitens arbeite ich noch mit Papierakten (meine 150 Akten kann ich schlecht mit nach Hause nehmen) und drittens steigt uns der Datenschützer aufs Dach.
Das ist leider die Realität: Der Berliner Verwaltung fehlt jede Homeoffice-Strategie
|
Ich kannte die Berliner IT-Situation / Bürokratie nur zu gut von innen auf allen Ebenen. Ich habe mehr als 40 Jahre beim Jugendamt gearbeitet und speziell für unsere Familienberatungsstelle gemeinsam mit einem befreundeten Informatiker schon 1998 eine
komplette Intranetserveranwendung (quasi wie Internetbanking) als Open Source, mit elektronischer Aktenführung, kompatibel für alle OS in der Freizeit als Hobby entwickelt und sie tatsächlich durch die Bewilligung beim örtlichen und zentralen Personalrat und Datenschutz sowie koordinierenden IT-Stellen gebracht. Die Anwendung hat bisher 22 Jahre mit Updates und Aktualisierung in der Praxis überlebt und mehrere Bezirke und ein paar Stellen / Städte aus anderen Bundesländern verwenden sie. Die anderen Bezirke wollten damals lieber eine systemabhängige Windowsdesktopdatenbank bis heute.

Heute wäre sicher statt der vielen Maßanzüge (Fachanwendungen) ein Baukastensystem für das ganze Jugendamt oder sogar der Verwaltung effizienter.
Aber Ontopic: Kolleginnen erzählten mir, dass sie im Lockdown schon vermehrt Telefoneinzelberatungen durchführen. Aber oft geht es um die Beratung von Paaren und Familien, das lässt sich dann kaum ohne Face-to-Face Kontakt bewerkstelligen.
Für das Homeoffice der Verwaltung sind bis heute keine allgemein verfügbaren, etablierten, sicheren Lösungen für ungefährdete Connections ins Verwaltungsintranet vom Internet aus etabliert worden bzw. nur eine recht begrenzte Anzahl nach dem verlinkten Tagesspiegelbericht. Das Amtsgericht war ja mal monatelang durch einen Virus lahmgelegt. (Und das Einlesen eines externen Datenträgers, von zuhause z.b., ins Intranet erfordert seinen "Amtsweg".).