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Zitat von DocTom
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Gestern angehört und etwas sacken lassen. Beim ersten mal Hören klingt einiges schlüssig. Nach längerem Nachdenken, kommt bei mir aber ein immer größeres "aber".
Der Begriff "Helikopter..." ist für mich verbunden mit einer übergroßen Fürsorge oder Angst um jemand, der diese Hilfe/Unterstützung nicht nötig hat und der damit aberzogen bekommet, seine Angelegenheiten selbst zu regeln. Siehe z.B. die Eltern, die ihr Kind bis ins Klassenzimmer begleiten, nach jeder Notenbekanntgabe mit dem Rechtsanwalt beim Lehrer stehen....
Demgegenüber gibt es aber auch eine durchaus gerechtfertigte Fürsorgepflicht, z.B. der Eltern ihren Kindern gegenüber oder auch - um mal den Bogen zu Vollmer zu spannen - des Staates gegenüber seinen Bürgern, wenn diese nicht in der Lage sind, sich selbst zu schützen.
Der Übergang ist natürlich fließend und eine Grenze allgemein nur schwer zu ziehen.
Nur als Beispiel:
Vollmer nennt als übertriebene Fürsorge den Mietendeckel. Hier frage ich mich, wie sich der einzelne Bürger selbst vor zu hohen Mieten schützen soll oder kann? Wenn man bezahlbaren Wohnraum erhalten/schaffen will, ist es vermutlich unrealistisch, auf die Einsicht der Mieter zu setzen. Auch die Macht von Interessengemeinschaften o.ä. ist begrenzt. Wäre ungefähr genauso wirksam wie die Richtgeschwindigkeit auf der Autobahn.
Ebenso sehe ich es mit den Corona-Regeln. Es ist Aufgabe des Staates, den Bürger zu schützen oder zumindest die Voraussetzungen zu schaffen, dass sich dieses selbst schützen können. Das kann der auch nicht aus vollständig alleine bzw. wir wolkensicher nicht, dass die Bürger, die sich schützen wollen, dies selbst in die Hand nehmen.
Es ist natürlich leicht, Massnahmen als überzogen oder als Helikopter-Massnahmen zu bezeichnen. Alternativen nennt er übrigens nicht.
M.