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Alt 13.11.2020, 02:09   #3
Klugschnacker
Arne Dyck
triathlon-szene
Coach
 
Benutzerbild von Klugschnacker
 
Registriert seit: 16.09.2006
Ort: Freiburg
Beiträge: 24.445
Zitat:
Zitat von TriForce Beitrag anzeigen
Für mich klingt das super, da die Laktatbildungsrate eine entscheidende Rolle im Ausdauersport hat.
Die Laktatbildungsrate gibt über den anaeroben Stoffwechsel Auskunft. Er ist im Ausdauersport nur in wenigen Fällen relevant.

Beispielsweise für Peter Sagan, der nach 200 Radkilometern einen Sprint gewinnen oder eine Attacke lancieren will. Dafür braucht er neben den aeroben auch anaerobe Fähigkeiten.

Für Amateur-Triathleten sind allein die aeroben Fähigkeiten maßgeblich. Das bedeutet, dass man unabhängig von der Laktatbildungsrate, die man in dem Test findet, zur gleichen Trainingsempfehlung kommt: Verbessere Deine Ausdauer und Deine aerobe Kapazität. Daher kann man sich den anaeroben Teil des Testergebnisses sparen, auch bezüglich des Energieverbrauchs.

Dazu kommt: Wer eine hohe Laktatbildungsrate hat und damit der Typ "Sprinter" ist, weiß das in aller Regel von sich. Er ist stark bei Sprints und kurzen Attacken, hat aber Schwächen bei längeren Belastungen. Folglich wird ihm bewusst sein, dass er an seiner Ausdauer arbeiten muss. Nichts anderes sagt ihm der Test der maximalen Laktatbildungsrate. Der Sportler erfährt, was er bereits vorher wusste.
Beispiel: Ein Sprinter-Typ will in Roth finishen. Deshalb absolviert er jetzt regelmäßig lange Radausfahrten. Nach 3 Stunden wird das verdammt zäh (weil durch seine hohe Laktatproduktion der KH-Verbrauch ebenfalls hoch ist). Um dieses Ausdauer-Defizit zu beheben, setzt er vermehrt auf das Training der Ausdauer und spart sich schnelle Einheiten.

Bei einer Leistungsdiagnostik wird ihm eine hohe maximale Laktatbildungsrate bestätigt. Als Trainingstipp wird ihm mitgegeben, vor allem die Ausdauer zu trainieren und sich schnelle Einheiten zu sparen. Genau das wusste er aber bereits vorher.
Es existieren in der Wissenschaft keine Zielwerte für die maximale Laktatbildungsrate: Welchen Wert sollte die maximale Laktatbildungsrate für einen Mittelstreckler im Bereich von 5 Stunden haben? Darauf gibt es keine zuverlässige Antwort.

Während die maximale Laktatbildungsrate im Radsport eine interessante und seit Jahrzehnten verwendete Größe ist, spielt sie in der Sportwissenschaft im Triathlon auf den längeren Distanzen keine große Rolle. Wenn dennoch von ihr die Rede ist, führt die Spur stets zur Sporthochschule Köln und kommerziellen Anbietern aus diesem Umfeld.

Grüße,
Arne
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