Zitat:
Zitat von Estebban
Die Problematik an der Form der „Debatte“ ist, dass es keine echte Debatte ist. Die Standpunkte sind klar - niemand wird sich auf Grund von irgendwelchen Argumenten auf einmal umentscheiden. Es geht also lediglich darum, so viele der eigenen Wähler dazu zu bewegen zur Wahl zu gehen. Und das geht fast nur mit maximaler Abgrenzung zum politischen Gegner.
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Die grundsätzlichen Standpunkte sind klar. Allerdings kann so eine Debatte durchaus genutzt werden, um seinen Standpunkt deutlicher zu machen. Beispielsweise, um denjenigen, die keine Lust haben, umfangreiche Parteiprogramme durchzulesen, den eigenen Standpunkt näherzubringen oder bislang unklare Punkte klarzustellen. Wenn der Moderator gut ist, schafft er es vielleicht auch, die Kandidaten aus der Reserve zu locken, um zu sehen, wie er abseits der wohlformulierten Statements reagiert.
All das und natürlich das Auftreten der Kandidaten an sich kann genutzt werden, um unentschiedene Wähler auf seine Seite zu ziehen.
Trumps Strategie im ersten Rededuell (und auch sonst) war aus meiner Sicht, Biden zu überrollen und nicht zu Wort kommen zu lassen und ihn somit als durchsetzungsschwach darzustellen. Aus meiner Sicht nach hinten losgegangen, da Trump dadurch wirkte, als wäre er gar nicht an einer Diskussion interessiert, während Biden - bis auf wenige Ausnahmen - die Contenance gewahrt hat. Aber ich bin nicht der US-amerikanische Wähler. Vielleicht kam das auf der andere Seite des Atlantiks ganz anders rüber.
Wie das Auftreten von Trump, sich schon bevor das "Spiel" überhaupt begonnen hat, als schlechter Verlierer zu zeigen, beim Wähler ankommt, werden wir wohl erst nach dem 3. November sehen.
M.