Zitat:
Zitat von Hafu
Den aktuellen NDR-Podcast corona-update sollte man sich ruhig mal anhören.
Immerhin hat Drosten den nachweislich größten Einfluss aller Wissenschaftler in Deutschland auf die Medienberichterstattung (kein Virologe wird öfter in Sekundärveröffentlichungen zitiert) und mittelbar damit auch auf die zukünftigen politischen Entscheidung, denn zumindest in Deutschland hat die Politik in allen wichtigen Fragen bisher sich nach der Wissenschaft gerichtet (und ist damit bislang gut gefahren).
Ich habe bisher alle podcast-Folgen mit Prof. Drosten mir angehört und nie habe ich ihn bisher optimistischer erlebt als heute. Wer wenig Zeit hat, hört sich einfach die letzten Minuten ab ca. 46:30min:
Leicht verkürzt zusammengefasst erklärt er da -zumindest für die kommenden Sommermonate- die SARS-CoV2-Epidemie auf Deutschland bezogen für beendet!
Natürlich setzt er dabei individuell sinnvolles Risikoverhalten des Großteils der Bevölkerung und sinnvolle und breite Testung von Risikogruppen voraus. Unter diesen Rahmenbedingungen hält Drosten ein Alltagsleben nahezu vergleich der Zeit vor der Epidemie für möglich.
Und selbst bezogen auf den Herbst, wo natürlich das Infektrisiko durch die sukzessive Verlagerung von Aktivitäten in den indoor-Bereich wieder steigen könnte, ist er angesichts der neuen Erkenntnisse hinsichtlich asymmetrischer Übertragung durch wenige Superspreader sowie einer vermuteten Hintergrundimmunität durch andere Corona-Viren verhalten optimistisch.
(Nebenbefundlich bemerkt: dadurch dass die Bildzeitung Prof. drosten seit Wochen versucht hat, in seiner wissenschaftlichen Glaubwürdigkeit zu beschädigen, haben sich die Schreiberlinge dort eine wunderschöne Boulevardschlagzeile a la "Sommermärchen in Sicht statt covid-29" mit extra großen Buchstaben versaut, die von den meisten ihrer Leser sehnsuchtsvoll erhofft gewesen sein dürfte. Aber sie können sich ja jetzt schlecht auf jemanden berufen, dem sie davor jegliche Kompetenz versucht hatten abzusprechen, obwohl der allgemeine Meinungstenor heute und gestern auf Twitter und YT sehr deutlich gegen Bild statt gegen Drosten gerichtet war)
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Dein Kleingedrucktes kann man auch anders interpretieren.
Durch den öffentlichen (negativen) Druck auf ihn hört er endlich auf, immer nur vom worstcase Szenario zu reden, sondern versucht sich in ein positiveres Image zu rücken.
Denn wirklich NEUE Erkenntnisse (die seine apokalyptische Zukunftsperspektive kurz nach Ostern eindeutig obsolet macht) hat er nicht kommuniziert.
Fast so scheint es, dass er seine Konjuktive jetzt nur optimistisch auslegt, dank Bild.