Zitat:
Zitat von ThomasG
Kekulé hält es leider für unwahrscheinlich, dass die Dunkelziffer bundesweit vergleichbar ist mit der, die man für Heinsberg im Rahmen der Studie ermittelt hat.
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Ehrlich gesagt ist dieses ewige Hin und Her für mich schwer erträglich.
Kaum findet man mal aufbauende Nachrichten, die Hoffnung wecken, dann wird das schon wieder relativiert oder man widerspricht sogar und manchmal ändern sich die Einschätzungen der selben Leute innerhalb kurzer Zeit dementsprechend.
Was sich da so aufbaut im Hintergrund, finde ich sehr beunruhigend.
Gesetze sollen sich rasch ändern.
Viele Leute, darunter ein Haufen mit relativ großen Ängsten, sollen geimpft werden, sobald das möglich ist.
Impfstoffe und Medikamente sollen möglichst schnell zur Verfügung stehen.
Mit Menschen soll unterschiedlich umgegangen werden, je nachdem, ob sie nachweislich immun sind oder nicht.
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Es entwickelt sich in meinen Augen immer krasser.
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Was genau entwickelt sich denn in deinen Augen immer krasser. ThomasG?
Ich glaube du bist gerade dabei den Wald aus dem Blick zu verlieren, weil du nur noch Bäume siehst!
Ob wir nun 1,8 Mio Menschen mit durchgemachten Infekten in Deutschland haben oder ein bischen weniger wie Kekule vermutet, weil er die Heinsberg Studie für zu wenig repräsentativ für Gesamtdeutschland hält, ist doch ein rein akedemischer Diskurs ohne praktische Konsequenzen. Weder bei 2 Mio Infizierten noch bei 1 Mio infizierten hätten wir irgendeine Form der Herdenimmunität.
Wissenschaft ist nunmal kleinteilig. Der eine findet dieses heraus, der andere jenes. Manche neue Erkenntnisse sind so kompliziert, dass sie Interpretationshilfe durch jemanden brauchen, der das besser erklären kann, aber insgesamt ergibt sich mit zunehmender Forschung ein immer genaueres Bild von SARS-CoV-2 und der laufenden Pandemie.
Vor gerade mal drei Monaten wussten wir nichts über dieses Virus und mittlerweile kennen wir die wahrscheinlichen und unwahrscheinlichen Übertragungswege, wissen. wie genau wir uns schützen können und in welchen Situationen wir uns schützen sollen, wissen, wer mehr und wer weniger gefährdet ist, wann genau Infizierte nicht mehr infektiös sind und vieles mehr.
Dringend würde ich dir raten, zwischen dem Hören all der von dir genannten Podcasts, die eigentlich viele sinnvolle infos liefern, dir aber vielleicht aufgrund deiner Persönlichkeitsstruktur, nicht gut zu tun scheinen, regelmäßig auch blanke Fakten zu konsumieren: Die Neuinfektkurve in Deutschland sinkt linear seit Wochen und gestern gab es
erstmals seit Beginn der Epidemie weniger als 500 Neuinfekte in ganz Deutschland an einem einzigen Tag!
Ich beurteile die Gesamtsituation wesentlich anders als du: das Covid-19-Problem ist nicht gelöst, aber es ist genügend gut eingegrenzt, dass man sich jetzt(ohne Covid-19 komplett aus den Augen zu verlieren) zunehmend wieder um andere Dinge kümmern kann
und muss, z.B. das viel größere Menschheitsproblem des Klimawandels!
Die für mich beunruhigendste Nachricht, die ich gestern in den Nachrichtenfeeds gelesen habe, war die Forderung mehrerer Bundesländer zum Wiederankurbeln der Wirtschaft auch Kaufprämien für das Kaufen von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren auszuloben. Autos, die also ab dem Kaufdatum mindestens 15 Jahre CO2 aus fossilen Quellen in die Atmosphäre pusten.
Das wäre wirklich eine Bankrotterklärung unserer Krisenbewältigungsfähigkeiten..
