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Thema: Corona Virus
Einzelnen Beitrag anzeigen
Alt 18.04.2020, 19:46   #5171
anlot
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von derpuma Beitrag anzeigen
Ich bin Arzt, früher Chirurgie, arbeite aber seit Jahren nicht mehr im Beruf.

Du findest also eine Diskussion über mögliche Langzeitschäden unseriös? Wenn man sich diverse MRT Aufnahmen von Covid-19 Genesenen ansieht, und feststellen muss das Lungengewebe auf der Strecke blieb, dann weiß jeder halbwegs lange im Beruf tätige Röntgenasssitent, dass es sich hier um irreparable Schäden handelt. Dazu braucht es nicht mal unbedingt den Arzt.

Auch die Tatsache dass neuronale Störungen im Zusammenhang mit Covid-19 auftreten (Geschmacks und Geruchssinn geht verloren), ist schon ein starkes Indiz, dass der Virus auch einen Einfluß aufs Nervensystem oder Hirn haben muss. Ich bin der Meinung sowas sollte man definitiv im Auge haben und schauen, ob in der Hinsicht nicht mit Spätfolgen zu rechnen ist.

Der Zusammenhang mit Coivd-19 der ist durchaus primär in Sachen Beatmung, denn die Krankheit ist überhaupt erst der Auslöser dafür, daß sehr viele Intensivpatienten zum Teil weit über 7 Tage am Beatmungsgerät hängen. Der direkte Kausalzusammenhang ist also vorhanden.

In Detail setzen sich die Coronaviren zwischen Alveolen und die Blutgefäße. Lungenbläschen und Gefäß entfernen sich voneinander und aufgrund der vergrößerten Distanz kann weniger Sauerstoff ins Blutgefäß wandern. Die Beatmung muss mit höherem Druck stattfinden um dies auszugleichen. Und auch das ist Covid-19 typisch: Beatmung über einen derart langen Zeitraum mit Risikofaktor hoher Druck.

Zum Einsatz kommt die komplett druckkontrollierte Beatmung (pressure-controlled ventilation, PCV-Beatmung). Die Beatmungsmaschine baut dann einen bestimmten Druck in den Atemwegen und den Alveolen auf, damit so viel Sauerstoff wie nötig aufgenommen werden kann. Erst wenn dieser Druck aufgebaut ist startet die Beatmung. Der Druck am Tubus dürfte daher im Maximum auch an den Alveolen anliegen. Am Ende wird der Beatmungsdruck sicherlich mit Blick auf die Sauerstoffsättigung und das notwendige Atemvolumen geregelt. Die letztendliche Höhe des Drucks und das Volumen ist daher ne sehr individuelle Geschichte und braucht ein gewisses Maß an Feingefühl und Erfahrung. Derartige lange PCV Beatmungszeiträume sind allerdings in der Praxis sehr selten. Normalerweise wird schnellstmöglich versucht Intensivpatienten auf die viel unkritischere nicht-invasive Beatmung umzustellen, mittels Atemmaske. Bei Covid-19 mit schwerem Verlauf ist das nicht möglich, da die Sauerstoffzufuhr so nicht gewährleistet werden könnte.

Danke Dir für Deine Erläuterungen. Weißt Du wie hoch aktuell der Prozentsatz derjenigen ist, die auf diese Weise beatmet werden müssen?
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