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Zitat von merz
Jetzt nochmal zum Verstehen: wenn man im medical tent von einem Rennarzt aufgrund einer med. Indikation nach dem Rennen eine Infusion direkt verordnet bekommt, dann ist das kein Doping, zieht keine Sperre nach sich und man muss vor der Anwendung auch keine TUE beantragen, das wird einfach gemacht und hilft. Korrekt?
m.
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Nein, das ist eigentlich nicht korrekt. Eine med. Indikation alleine langt im Sinne des Wada-Codes nicht aus, sonst wären z.B. Eiseninfusionen, für die es ja auch je nach Einzelfall eine medizinische Indikation (z.B. Eisenmangel gibt) auch legal.
Die infusion im Sanitätszelt
ohne anschließende Krankenhauseinweisung sondern Entlassung des Athleten anschließendach der Infusion in seine Unterkunft ist ein Dopingverstoß.
Es muss für eine erlaubte Infusion eine Art Notfallsituation vorliegen, mit echter Bedrohung der Gesundheit (Erschöpfung oder Dehydrierung nach einer Langdistanz sind kein Notfall sondern sehr normal) und eine
Situation, die anders nicht zu handhaben ist als durch eine infusion.
Gemäß Wada-Code erfordern Infusionen stets eine stationäre Krankenhauseinweisung oder eben eine TUE, also die Beantragung einer medizinischen Ausnahmegenehmigung.
Das Grundprinzip der WADA lautet
"no-needles-policy". immer wenn ein Athlet irgendwo eine Nadel sieht oder einen Arzt trifft, der ihn stechen will, sollte er argwöhnisch und hellhörig werden, den Arzt hinterfragen, ob das wirklich notwendig ist und gleichzeitig sich selbständig informieren, ob die Spritze/ Infusion erlaubt ist!